~ NewNoises ~

Thees Uhlmann wagt einen neuen Anfang, Clap Your Hands Say Yeah sind zurück, die Conference Champions grüßen aus dem Zwischenreich – auf der September-CD.

01 Während seine Hauptband Tomte ruht, hat Thees Uhlmann mit Ex-Miles-Sänger Tobias Kuhn sein Solo-Debüt aufgenommen, das auf dem Haus-Label Grand Hotel Van Cleef erscheint. Auf dem unbetitelten Album wendet sich Uhlmann mit großer sprachlicher Euphorie seiner Biografie und musikalisch dem Heartland-Rock von Bruce Springsteen zu. Die Single „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluß hinauf“ ist da das schönste Beispiel.

02 Mit dem Abschied ihres Co-Songwriters Blake Mills transformierten die Dawes aus Los Angeles von einer Postpunk-Band zu derart gereiften Folk-Rockern, dass die The-Band-Legende Robbie Robertson auf die Gruppe aus L.A. aufmerksam wurde und sie zeitweise als Begleitband verpflichtete. Vom neuen Album, „Nothing Is Wrong“, präsentieren wir den countryfizierten Rocker „Fire Away“, zu dem Jackson Browne die Gaststimme beisteuert.

03 Dass die Band Girls auch abseits ihres Namens ein Faible für das weibliche Geschlecht hat, weiß, wer einmal ein Video des Duos aus San Francisco gesehen hat: In „Honey Bunny“ vom zweiten Album „Father, Son, Holy Ghost“ singt Christopher Owens mit süßer Ironie: „They don’t like my bony body/ They don’t like my dirty hair“. Der Song ist mit seinen Pop-Harmonien der 60er-Jahre und dem Surf-Vibe überaus charakteristisch für Girls.

04 Clap Your Hands Say Yeah waren 2005 mit ihrem nervösen, an die Talking Heads erinnernden Indie-Rock hinter Arcade Fire die zweitgrößte Entdeckung aus Übersee. Zwei Jahre später erschien mit „Some Loud Thunder“ ein zweites Album, ehe die Band aus Brooklyn eine längere Pause einlegte und Sänger Alec Ounsworth ein Solo-Album aufnahm. „Yesterday Never“ vom neuen Album „Hysterical“ klingt nun, als wären CYHSY nie weg gewesen.

05 Durch die Blogosphäre geis-terte der Name Zola Jesus schon länger. Mit dem heißkalten, mit Gothic assoziierten und der kraftvollen Stimme einer Opern-Diva intonierten Wave-Pop ihres letzten Albums „Stridulum II“ war Nika Roza Danilova beinahe schon der Durchbruch gelungen. Nun legt die 22-jährige russisch-stämmige Amerikanerin mit „Conatus“ ein neues Album vor, wir präsentieren daraus die hochintensive Industrial-Ballade „Vessel“.

06 Mit 18 Jahren für den Mercury Prize nominiert und mit 21 umjubelte Gewinnerin bei den Brit Awards, ist Laura Marling längst zur weiblichen Folk-Stimme ihrer Generation ausgerufen worden. Mit „Sophia“ vom dritten Album „A Creature I Don’t Know“ zeigt sie einmal mehr ihr außergewöhnliches Talent als Songschreiberin: Eine kleine Folk-Reflexion spinnt sie in knapp fünf Minuten zu hymnischem Country-Rock weiter.

07 „But it feels like forever/ When your mind turns to fiction“ – Other Lives gelingt mit „For 12“ ein wahrhaftes Kunststück. Die Single zum zweiten Album „Tamer Animals“ klingt cinematisch und weihevoll, nach Sigur Rós und den Fleet Foxes zugleich. Auch auf Albumlänge verfolgt die Band aus Stillwater, Oklahoma einen ganz eigenen Ansatz: Aus Morricone-Arrangements, einem Americana-Vibe und sachtem Pathos wird großer Pop.

08 Mit diesem melancholischen und doch leichtfüßigen Dreiminüter von seinem aktuellen Album „How Strange It Seems“ wird der amerikanische Songwriter Brent Cash so manch frisch Getrenntem aus gebrochenem Herzen sprechen: „It’s Easier Without Her“ lässt den so galant instrumentierten Sunshine-Pop von Brian Wilson, Paul Williams und Todd Rundgren wieder aufleben, ohne die alten Meister dabei nur eins zu eins zu kopieren.

09 Popmusik aus Schweden hat sich ihr Gütesiegel längst redlich verdient. Auch „Tom“ vom Göteborger Duo Winding Stairs ist mit seinem tänzelnden Piano, den süffigen Streichern und seinen süßlichen Boy-Girl-Harmonien absolut entwaffnend. Auf ihrem zweiten Album „Surviving Funeral Season“ verstehen Lina Wedin und Martin Wahlqvist die Kategorie Pop ohnehin als weite Spielwiese und haben José González‘ „Crosses“ zu funkelndem Downtempo umgeschnitten.

10 Mit „A Million Miles An Hour“ haben es die Eastern Conference Champions, ein Trio aus Pennsylvania, ohne Label im Rücken bis auf einen Soundtrack aus der „Twilight“-Saga geschafft. Songs über die Überwindung physikalischer Gesetzmäßigkeiten sind für Jugendliche nun mal verführerisch, zumal dieser schwer groovende Bonustrack des zweiten Albums „Speak-Ahh“ klingt, als würden die Afghan Whigs und Radiohead gemeinsam musizieren.

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