Noch einmal schlafen bis „Midnights“: 22 Dinge, die wir noch nicht über Taylor Swift wissen

Ihr neues Album ist noch bis Morgen das größte Geheimnis der Musikwelt. Hier sind die offenen Fragen, die uns wachhalten werden, bis es Freitagnacht endlich erscheint.

Taylor Swifts „Midnights“ erscheint am Freitag um Mitternacht, fast fünf Jahre nachdem sie ihr Hit-Album „Reputation“ veröffentlicht hat – vor nunmehr fünf Jahren, oder in Taylors Zeitrechnung: Vor sechs Nummer-eins-Alben.

Während wir uns also auf den finalen Countdown zubewegen, haben wir hier einige der brennenden Fragen rund um das Album zusammengestellt. Jeden Tag streut Dr. Swift Hinweise und Andeutungen wie Glitzerlidschatten. Und jeden Tag wird die Fan-Folklore irrer, während Swiftologen versuchen, sie zu entschlüsseln, als würden wir alle im Geheimen Notizen austauschen. Aber niemand weiß etwas, bis am Freitag, wenn Swift von ihrem Berggipfel herunterkommt.

Hier sind also 22 der offenen Fragen, die uns in den kommenden Stunden auf Trab halten können.

01. Warum, Taylor? Warum?

Das ist immer die Schlüsselfrage zu Taylor. Warum tut sie uns das an und lässt uns so lange im Unklaren? Taylor ist in diesem Jahr von der Bildfläche verschwunden, um an „Midnights“ zu arbeiten. Aber im Juni hatte sie einen seltenen öffentlichen Auftritt auf dem Tribeca Film Festival, um ihren Kurzfilm für „All Too Well“ vorzustellen. Ihren größten Lacher erntete sie, als sie zugab: „Die Leute unterschätzen oft, wie sehr ich mich selbst in Schwierigkeiten bringe, bloß um etwas zu beweisen.“

02. Was ist auf dem Album?

Alles, was wir haben, sind die Titel, die Taylor in ihrem wunderbar chaotischen Feierabend-Stunt „Midnights Mayhem With Me“ verriet. Sie hat die Titel nach dem Zufallsprinzip aus einer Lostrommel gezogen, wie beim Bingo. Die komplette Tracklist: „Lavender Haze”, „Maroon“, ^Anti-Hero“, „Snow on the Beach (featuring Lana Del Ray)“, „You’re On Your Own, Kid“, „Midnight Rain“, „Question…?“, „Vigilante Shit“, „Bejeweled“, „Labyrinth“, „Karma“, „Sweet Nothing“ und „Mastermind“.

03. Wie hört sich das an?

Taylor Swift hat noch keine einzige Note veröffentlicht. Aber sie hat die Songwriting-Credits auf iTunes verraten, aus denen hervorgeht, dass sie das Album hauptsächlich mit ihrem treuen Mitarbeiter Jack Antonoff geschrieben hat. „William Bowery“ (aka. ihr Freund Joe Alwyn) hat „Sweet Nothing“ mitgeschrieben, während Lana Del Rey an „Snow On the Beach“ mitgewirkte. Das einzige Stück, das Taylor alleine geschrieben hat, ist „Vigilante Shit“.

Jack Antonoff

„Lavender Haze“ schrieb sie gemeinsam mit Zöe Kravitz und den HipHop-Produzenten Mark Anthony Spears, Jahaan Akil Sweet und Sam Dew. Spears, besser bekannt als Sounwave, produzierte „London Boy“ (Sounwave, Sweet und Keanu Torres haben auch „Karma“ mitgeschrieben.) Spears, Sweet und Dew arbeiteten mit Kendrick Lamar an „Mr. Morale and the Big Steppers“.

Keine Spur von Aaron Dessner, ihrem Mitstreiter bei „Folklore“ und „Evermore“. Sie trennt sich also von dem dynamischen Duo Jaaron Desstonoff.

04. Was hat es mit „Midnights“ auf sich?

Taylor fasst es in ihrem Brief zusammen. „Wir liegen wach in Liebe und in Angst, in Aufruhr und in Tränen“, schreibt sie da. „Wir starren die Wände an und trinken, bis sie zurücksprechen. Wir verrenken uns in unseren selbstgebauten Käfigen und beten, dass wir nicht gerade in diesem Moment einen verhängnisvollen, lebensverändernden Fehler begehen. Dies ist eine Sammlung von Musik, die mitten in der Nacht geschrieben wurde, eine Reise durch Schrecken und süße Träume. Der Boden, auf dem wir wandeln, und die Dämonen, denen wir uns stellen. Für alle von uns, die sich hin und her gewälzt und beschlossen haben, die Laternen brennen zu lassen und auf die Suche zu gehen – in der Hoffnung, dass wir uns vielleicht, wenn die Uhr zwölf schlägt … selbst begegnen. ‚Midnights‘, die Geschichten von 13 schlaflosen Nächten, die sich über mein ganzes Leben verteilen, erscheint am 21. Oktober. Triff mich um Mitternacht.“

05. Warum Oktober?

„Midnights“ erscheint im schwedischsten aller Monate, genau zehn Jahre (und einen Tag) nach „Red“, das am 22. Oktober 2012 erschien. Es ist ihr erstes Swiftober-Album seit „1989“. Als sie im November 2017 „Reputation“ veröffentlichte, brach sie mit ihrer langjährigen Tradition – also ist es eine symbolische Rückkehr. „Maple Latte Autumn“ ist zurück, Baby.

06. Welche Songs zitiert sie in ihren Lyric-Previews?

Taylor stellte den ersten Songtext des Albums Sonntagnacht um Mitternacht auf einer Plakatwand am Times Square in New York vor. Die kryptische Zeile: „Ich sollte nicht auf mich allein gestellt sein.“

Einen zweiten Text enthüllte sie Montagnacht in London, der Heimatstadt ihres Freundes Joe Alwyn: „I polish up real nice.“ Ein „Mirrorball“-Bild: das Thema des Glänzens und des Schimmerns an der Oberfläche, damit niemand die Traurigkeit im Inneren sehen kann. (Und da es sich um einen Ausdruck einer Südstaaten-Großmutter handelt, könnte Tay ihre „London Boy“-Persönlichkeit als „eine Tennessee Stella McCartney“ sehen.) Man kann nur raten, welche Songs sie in diesen Zeilen zitiert. Aber ich tippe auf „Mastermind“ und „Vigilante Shit“.

07. Warum veröffentlicht sie keine Lead-Single?

Sie hält alles unter Verschluss. Es ist das erste Mal, dass sie das bei einem Album macht, das sie im Voraus ankündigt. Kein Vorgeschmack auf irgendeine Musik. (Jedes Mal, wenn man versucht, ihren nächsten Schritt zu erraten, ist das wichtigste Wörtchen „bisher“). Aber sie wird ein Video zu „Anti-Hero“ vorstellen, 8 Stunden nachdem das Album erschienen ist. „Dieser Song ist wie Spaziergang durch all die Dinge, die ich an mir zu hassen pflege“, sagt Swift auf TikTok über „Anti-Hero“: „Wir alle hassen Dinge an uns selbst.“

Das scheint ein großes Thema auf diesem Album zu sein. Taylor sagt, dass sie von „Dingen inspiriert wurde, die mich nachts wachhalten“, wie „Selbsthass“ und „Rachefantasien“. Sie sagt: „Ich glaube nicht, dass ich mich schon einmal so detailliert mit meinen Unsicherheiten auseinandergesetzt habe.“

08. Was zum Teufel ist auf diesem Albumcover zu sehen?

Taylor spielt mit einem Feuerzeug vor einem Duschvorhang. Sie starrt in die Flamme, als ob sie ein Feuer im Dunkeln anzünden würde. Es sieht so aus, als wolle Tay ein verlorenes Wochenende im Midnights Motel in den Siebzigern verbringen, mit einem Wintermantel im Bad, mit einer wuscheligen Halskrause. Das ist die richtige Stimmung für diese Ära. Dies ist kein fröhliches Album.

Wenn Taylor mit blauem Lidschatten auf das Feuerzeug starrt, erinnert sie an ihre Frage in „All Too Well“: „Hat die Zwillingsflamme dich blau gefärbt?“ Aber warum hat Taylor ein Feuerzeug? Sie raucht nicht und singt nie über Zigaretten, obwohl sie manchmal nach einem emotionalen Brand Rauch riecht, wie in „Daylight“ oder „Cardigan“. Aber es stehen zwei Aschenbecher auf dem Tisch, außerdem ein gerahmtes Foto von zwei Menschen. Nur ein weiteres Bild zum Verbrennen?

09. Warum stellt sie den Trailer ausgerechnet am Donnerstagabend beim Football vor?

Sie bewegt sich auf mysteriöse Art und Weise. Taylor lässt den „Teaser Trailer“ im dritten Viertel des NFL-Spiels am heutigen Donnerstag, Saints gegen Cardinals, ausstrahlen. Übrigens: Die Arizona Cardinals sind aus St. Louis umgezogen, genau wie Rebekah in „The Last Great American Dynasty“.

10. Diese neuen Fotos erzählen … eine Menge, oder?

Taylor hat neue Fotos für „Midnights“ veröffentlicht, um die Musik, die Ära und die Ästhetik in Szene zu setzen. Sie befindet sich in einem Zimmer, das stark an ein Motel aus den Siebzigern erinnert: Holzvertäfelung, kränklich grüner Teppich, zottelige Vorhänge, das volle Programm. Es sieht aus, als hätte es Carol Brady nach ein paar Harvey’s Bristol Creams dekoriert. In diesem Zimmer ist noch nie etwas Gutes passiert.

Auf einem Foto trägt sie gerade Glitzerlidschatten auf, um einen weinerlichen Zusammenbruch zu inszenieren, was ein sehr tayloristischer Zug ist. Sie faulenzt mit hochgelegten Füßen, auf dem Boden liegen proggy aussehende Vinyl-LPs (eine dieser Platten hat zufällig ein Labyrinth auf dem Cover). Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es das schäbige Motel aus „Getaway Car“ ist, vielleicht sogar das mit dem Parkplatz in „Illicit Affair“.

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Das Keyboard in ihrem Zimmer? Es ist das ultimative Keyboard der 1970er Jahre, ein altes Wurlitzer, berühmt für Kiffer-Epen von Supertramp und Three Dog Night. Aber man hat es auch schon von Ray Charles („What’d I Say“) über Queen („You’re My Best Friend“) bis zu Daft Punk („Digital Love“) gehört. Taylor hatte die Wurlitzer auf „Folklore“ („Betty“) und „Lover“ („Soon You’ll Get Better“) im Einsatz. Wird ihr Wurlie auch auf dem Album zu hören sein? Oder ist es nur ein cooler Ort, um einen weiteren Aschenbecher abzustellen?

Aber die Fotos machen deutlich: Die Ästhetik dieses Albums ist chaotisch, launisch, einsam, die Art von Songs, die man in einem Raum spielt, den niemand jemals sein Zuhause nennen wird.

11. Was ist mit dem Vinyl?

Es ist eine tolle Nachricht, dass sie auch die Vinylversion am 21. Oktober veröffentlicht, am selben Tag wie alle anderen Formate. (Ja, sie bringt es auf Kassette heraus, und ja, ich habe den Vorbestellungs-Link bearbeitet wie Este die Olive Garden Brotstangen. Ich schwöre, „Folklore“ und „Evermore“ klingen auf Kassette am besten.) Es handelt sich um eine einzelne Vinyl-Scheibe, also maximal 22 Minuten pro Seite, was neu für sie ist. „Folklore“, „Evermore“ und „Lover“ waren alle eine Stunde lang. „Reputation“ 56 Minuten lang. Das einzige Album, das sie (seit ihrem Debüt) jemals in Vinyl-Länge veröffentlicht hat, ist „1989“, das 48 Minuten lang ist (ungefähr so lang wie „Kind Of Blue“, „Astral Weeks“ oder „The Velvet Underground and Nico“). Aber selbst „1989“, ihr einziges Album in LP-Länge, war ein Zwei-Disc-Paket. Dies ist also ihr erstes eigenständiges Vinyl-Statement.

Taylor mag es, eine Stunde Musik am Stück zu hören – das ist ihre Komfortzone. Aber 13 Songs in 48 Minuten bedeuten, dass sie im Durchschnitt weniger als vier Minuten dauern, was eher der Länge von „Folklovermore“ als der von „Speak Now“ entspricht. Sagen wir es mal so: „Midnights“ ist weniger als fünf „All Too Well“s lang. Der längste Song ist das Lana-Duett, das 4:16 dauert; der kürzeste ist „Vigilante Shit“ mit 2:44.

12. Was hat es mit dem Albumdesign auf sich?

Das Album-Artwork ist eine clevere Anspielung: das Design stammt direkt von der Ultra-Chilled-Reihe von Dance-Compilation-CDs aus den frühen 2000er Jahren. Sie wurde in „Ultra Trance“, „Ultra Electro“ und „Ultra Rock Remixed“ aufgeteilt, aber aus irgendeinem Grund sind die „Ultra Chilled“-CDs diejenigen, die ich behalten habe. Vielleicht hat die Welt die Zeiten vergessen, in denen in gehobenen Schuhläden „Ultra Chilled O2“ gespielt wurde: The Sexiest Blend of Downtempo Beats. Aber Taylor offensichtlich nicht.

Bedeutet das, dass Taylor auf einen entspannten Elektro-Ibiza-Kater-Vibe abzielt? Wenn man sich das Cover ansieht, denkt man: „Hey, es ist der Mittwoch nach Coachella, wo sind denn alle hin?“. Auch die Typografie ist erstaunlich – sie weicht von den eleganten Serifen ab, die ihre Folkmore-Ära prägten. Eine serifenlose Schriftart mit Groß- und Kleinschreibung?  Eine mutige neue Wahl für sie.

13. Warum die Uhr?

Sie bringt vier verschiedene Farbtöne für die Vinyl-Editionen heraus: Moonstone Blue, Blood Moon, Jade Green und Mahogany. Zusammengenommen ergeben sie eine Uhr. Wie sie auf TikTok erkläuterte: „Es kann dir helfen, die Zeit abzulesen.“

14. Wird dieses Album Herzschmerz, Aufruhr, Verrat und Tränen beinhalten?

Bist du neu im Club? Es ist ein Taylor-Swift-Album! Als sie für das Tribeca Film Festival aus ihrer Arbeitsblase kam, gab sie einen aufschlussreichen Kommentar, indem sie die Indie-Legende John Cassavetes zitierte: „Ich habe noch nie einen explodierenden Hubschrauber gesehen. Ich habe noch nie gesehen, wie jemand losgeht und jemandem den Kopf wegbläst. Warum sollte ich also Filme machen, in denen das geschieht? Aber ich habe gesehen, wie sich Menschen in kleinen Schritten selbst zerstören.“ Swift fügte hinzu: „Ich habe das gespürt.“

Also haltet euch fest. Wenn es etwas gibt, das wir bei „Midnights“ mit Sicherheit wissen, dann ist es, dass Menschen sich auf die gemeinste Art und Weise selbst zerstören.

15. Ist „Lavender Haze“ ein Bekenntnis?

Taylor verriet auf Instagram, dass sich „Lavender Haze“ (zusammen mit Zöe Kravitz geschrieben) auf „meine Beziehung der vergangenen sechs Jahre“ und den Kampf darum, sie privat zu halten, bezieht. Sie erklärte: „Ich bin auf den Begriff ‚Lavender Haze‘ gestoßen, als ich ‚Mad Men‘ gesehen habe, und habe ihn nachgeschlagen, weil ich dachte, dass er cool klingt.“

Es ist ein romantisches Bild des Verliebtseins – wie sie sagt: „Wenn du im ‚Lavender Haze‘ bist, tust du alles, um dort zu bleiben und dich nicht von anderen von dieser Wolke herunterholen zu lassen.“

Der Begriff „Lavendeldunst“ stammt aus der zweiten Staffel der Serie, der Folge „The Mountain King“, in der Don Draper seine Frau, seine Familie und seinen Job verlässt, um nach Kalifornien zu fliehen und sich dort zu verstecken. Es ist keine romantische Folge. Sie handelt davon, dass Don sich in seine erste Frau verliebt, die zufällig „Betty“ heißt. Leider entwickelt sich daraus eine der unglücklichsten Ehen der Fernsehgeschichte. Mit Vorsicht zu genießen.

16. Warum geht es auf diesem Album um Mitternacht und nicht um 2 Uhr morgens?

Jeder weiß, wie sehr Taylor eine Krise um 2 Uhr morgens liebt. Das ist ihre Lieblingszeit, um auf dem Boden zu sinken, sich zu wünschen, dass du vor ihrer Tür stehst, deinen Namen zu verfluchen, in deinem Truck mitzufahren, einen Freund verloren zu haben, oder dich einfach zu vermissen, während die Scheinwerfer an der Fensterscheibe vorbeifahren. Sie hat einige ihrer besten Nervenzusammenbrüche um 2 Uhr, obwohl sie in „Last Kiss“ das Gesicht ihres Ex um 1:58 Uhr sieht. Aber wann immer sie ihren Moment wählt, um Laura Palmer in „Twin Peaks“ zu paraphrasieren: Nachtzeit, Tay-Zeit.

17. Was bedeutet Mitternacht auf dem Planeten Taylor?

Sie hat eine besondere Vorliebe für Mitternacht. Da wird sie in „Style“ abgeholt, da frühstückt sie in „22“. Sie will deine Mitternacht in „New Years Day“. An ihrem 21. Geburtstag hat sie um Mitternacht eine miese Zeit (in „Happiness“, „The Moment I Knew“ und „All Too Well“). Wenn du „Midnights“ in ihrem offiziellen Shop vorbestellst, gibt es eine witzige Anspielung auf „22“: „Es fühlt sich an wie eine perfekte Nacht … um auf unsere Liste zu kommen!“

Aber meine Lieblingsszene aus Taylors Mitternächten ist die extrem unterschätzte Bridge von „The Last Great American Dynasty“, der Moment, in dem Rebekah nachts am Strand spazieren geht und „auf das mitternächtliche Meer hinausstarrt“. Es ist der einzige Moment in dem Lied, in dem Rebekah allein ist, und es ist der Moment, in dem wir sehen, wie schrecklich einsam es ist, die Stadtwitwe zu sein, wenn ihre Schönwetterfreunde ihren Champagner ausgetrunken und sie zurückgelassen haben. „Midnights“ scheint diese Art von Einsamkeit noch weiter zu vertiefen.

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Hinweis: Da „Midnight“ das Eröffnungswort von „Style“ ist, sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnt werden, dass „Midnights“ am selben Tag erscheint, an dem „My Policeman“ in die Kinos kommt, nämlich am 21. Oktober. Du kannst also deinen Tag mit Taylors neuem Album beginnen und ihn mit Harry Styles‘ neuem Film beenden, falls du auf diese Kombination stehst.

18. Was ist mit der Verbindung zu Emily Dickinson?

Taylor beendet ihr Schreiben mit den Worten: „Lasst die Laternen brennen und geht auf die Suche… Wir werden uns selbst treffen.“ Der Emily-Dickinson-Stan-Account @emilysorchard weist darauf hin, dass dies an einen Brief erinnert, den Dickinson 1855 schrieb und in dem sie einem Freund mitteilte: „Ich bin mit Laternen unterwegs und suche nach mir selbst.“ Später im selben Brief schreibt Dickinson: „Ich kann nicht anders, als über meine eigene Katastrophe zu lachen“ – und was für eine Taylor-Zeile ist das denn!

Die Verwandtschaft zwischen Tay und Emily geht tief. Ihren Fetisch für die Poesie des 19. Jahrhunderts offenbarte sie 2020 mit „The Lakes“, in dem sie Wordsworth und Coleridge besingt. Damals schrieb ich: „Tay sollte mit der Literatur-Fanfiction weitermachen – vielleicht sind Emily Dickinson oder Gertrude Stein die nächsten?“ Ich bin also besessen von der Hoffnung auf mehr „Belle-of-Amherst“-Inhalte. Dickinson schrieb sehr gerne über Mitternächte, von „Good Morning-Midnight“ über „Dreams- are well but Waking’s better“ bis hin zu „We grow accustomed to the Dark“, alles Gedichte, die jeder Swift-Fan lieben wird. Auf die wilden Nächte! „Wilde Nächte! (Taylors Version)“.

19. Wann gibt es die nächste „Taylor’s Version“?

Alle dachten, dass sie dieses Jahr noch eine veröffentlichen würde. Das Frage war nur: „Speak Now“ oder „1989“? Sie eröffnete ihren Sommer im Mai mit „This Love (Taylor’s Version)“, einer Neuauflage der Ballade von 1989. Am selben Tag fügte sie ihrem Shop die „The Old Taylor Collection“ hinzu, voll mit „Speak Now“– und „1989“-Merch. Wollte sie uns nur auf die falsche Fährte locken?

20. Was ist der „Mirrorball“ auf diesem Album?

„Bejeweled“. Sage ich jetzt.

21. Was bringt der Zoë-Kravitz-Faktor?

Der „High Fidelity“-Star hat „Lavender Haze“ zusammen mit Taylor Swift geschrieben. Sie hat ihre eigene Band, Lolawolf. Zoë und Tay sind seit Jahren befreundet. Taylor war ein großer Fan von Kravitz‘ katzenhafter Performance in „The Batman“ und postete auf Instagram: „@zoeisabellakravitz IS THE CATWOMAN OF MY DREAMS.“

Da Taylor viel von Katzen träumt, ist das ein großes Lob. Wir dürfen also erwarten, dass „Lavender Haze“ an ihre wildesten Catwoman-Träume erinnern wird. Das könnte eine höchst sinnliche Zusammenarbeit werden: Zöes Vater Lenny Kravitz hat „Justify My Love“ zusammen mit Madonna geschrieben, kurz nachdem Zöe geboren wurde.

22. Setzt Taylor auf mehr Cottagecore? Oder kehrt sie zum Pop-Glanz zurück?

Mit „Folklore“ und „Evermore“ schrieb Taylor die besten Songs ihres Lebens, auf denen sie sich mit Akustikgitarre und moosbewachsenen Hütten beschäftigte. Im Juni veröffentlichte sie eine tolle neue Folkie-Ballade: „Carolina“ aus dem Film „Where The Crawdads Sing“, einer ihrer unheimlichsten Nachtschwärmer-Songs. Die Zeit wird zeigen, ob „Carolina“ ihr Abschied von der Folkmore-Ära war oder eine Brücke zu ihrem nächsten glänzenden Synthie-Pop-Album.

Aber sagen wir es mal so: Hat sie jemals drei Alben hintereinander mit demselben musikalischen Thema gemacht? Selbst wenn es das ist, wonach die Leute betteln?

Wir wissen bereits aus ihrer Notiz, dass „Midnights“ voller nächtlicher Schlaflosigkeit ist. (Gott sei Dank.) Es wird kein reiner Pop sein. Aber denken Sie daran, dass ihre Cottagecore-Alben von der Pandemie inspiriert waren, was bedeutete, dass es keine Live-Shows gab. Sie schrieb diese Songs in dem Wissen, dass sie sie nicht in Stadien voller Konfetti und Tänzer rocken müssten. Im Jahr 2023 wird die Situation eine andere sein. Eine Tournee hat sie noch nicht angekündigt, aber wenn sie Live-Shows plant, wird sie wohl auch einige Pop-Stadionknaller schreiben. Das einst verpönte „Lover“ hat gerade ein riesiges Jahr – es ist ihr Album mit den meisten Streams pro Woche, und „Cruel Summer“ ist so ikonisch geworden, dass es jetzt wie ein brillanter Schachzug wirkt, dass sie es nicht zur Single gemacht hat. (Sie plant ja alles.)

Taylor liebt es, die Leute über ihren nächsten Schritt rätseln zu lassen, und sie liebt es, wenn wir alle dabei versagen. So beiläufig grausam, nur so zum Spaß. Zwischen jetzt und dem 21. Oktober liegen nicht mehr viele Mitternachtsstunden.

Christopher Polk
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