Nur noch 60 Sekunden

von Dominic Sena ab 17. August

„Gone In 60 Seconds“ lautet der Originaltitel dieses Remakes eines Karambolage-Streifens aus den 70er Jahren, der auch unter dem Namen „Die Blechpiraten“ kaum jemandem geläufig sein dürfte. Regisseur und Stuntman H. B. Halicki spielte einen Autodieb, der in einem gelben Ford Mustang von der Polizei durch Kalifornien gehetzt wird. Dominic Sena („Kalifornia“) hat diese billig-kultige PS-Oper nun zu einer Rififi-Gala aufgemotzt. Weil der verlauste Angeber Kip (Giovanni Ribisi) nach einem leichtsinnigen Bruch die Polizei in das Versteck einer Autoschieberbande geführt und jener so einen Großauftrag verdorben hat, soll sein Bruder Memphis (Nicolas Cage) die Luxus-Karossen beschaffen. 50 Autos in 72 Stunden. Ansonsten werde Kip in seinem Wagen verschrottet. Memphis aber hat das Klauen Vorjahren aufgegeben und betreibt nun eine Kartbahn. Mit seinem Mentor Freb (Robert Duvall) trommelt er alte Kumpels zusammen und präsentiert einen kühnen Plan: Alle Wagen werden in einer Nacht geholt.

Bis dahin wird launig das Team rekrutiert und Memphis‘ unglückliche Liebe zur taffen Mechanikerin Sway (Angelina Jolie) aufgewärmt. Parallel versucht der Cop Castlebeck (Delroy Lindo), der Memphis nie schnappen konnte, der Bande eine Falle zu stellen. Dabei zuzuschauen, wie 50 Autos mit ebenso vielen verschiedenen Tricks geknackt werden, kann erschöpfend wirken, ist in der präzisen und pointierten Inszenierung aber ein Staunen wert. Zuletzt steht ein 1967er Shelby Mustang GT 500 auf der Liste, eine metallic-silberne, seltene Perle und das einzige Modell, das Memphis noch nie stehlen konnte. Verfolgt von Castelbecks Cops, röhrt Memphis halsbrecherisch durch die Straßen. Perfekter war nur das Original.

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