O Brother, Where Art Thou?

von Joel Coen ab 19. Oktober

Der Titel in altem Englisch ist eine Anspielung auf Preston Sturges‘ Klassiker „Sullivans Reisen“. Und als Ideengeber für ihre Sträflingskomödie haben sich Joel und Ethan Coen keinen Geringeren als den griechischen Epiker Homer ausgesucht, dessen „Odyssee“ die Vorlage abgibt für diesen Geniestreich – einer bizarren Mischung aus Blue Grass-Musical und ironischer Gangsterballade im Süden der USA während der Depression. Everett Ulysses McGill (George Clooney hier eine Spur zu smart) überredet seine Mitinsassen, den Hitzkopf Pete (John Turturro) und den tumben Delmar (Tim Blake Nelson), zur Flucht. Angeblich wisse er, wo ein Schatz liegt – doch er will nur zurück zu seiner Frau (Holly Hunter). Ein blinder (!) Schwarzer auf einer Draisine weissagt ihnen die Zukunft, sie treffen die Sirenen in Gestalt dreier Wäscherinnen und einen einäugigen (!) Bibelverkäufer (John Goodman), der sich als Gauner herausstellt. Mit einem Bluesmusiker (Chris Thomas King) nehmen sie eine Platte auf, die zum Hit avanciert. Schließlich landet das Trio beim Ku Klux Klan. Nach ihrem Meisterwerk „Fargo“ und dem Melodram „The Big Lebowski“ zeigen die Coens wieder, dass im Kino anarchischer Stilmix und Witz noch funktionieren.

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