Oscars 2015: Die schlechtesten Quoten seit 2009 – und dennoch kein Skandal

Moderator Neil Patrick Harris stand nach einem knallenden Vorjahr zu sehr unter Druck, er scheiterte daran. Es schalteten weniger Zuschauer ein. Ein Skandal? Nicht unbedingt, sagen die Zahlen.

Die Witze von Oscar-Moderator Neil Patrick Harris kamen nicht an, dies analysierte Hanns-Georg Rodek längst in der „Welt“. Doch auch die Zahlen sprechen nun Bände – und die Befürchtung von Harris, dem Selfie-Erfolg von Ellen DeGeneres im Vorjahr nicht gerecht werden zu können, wurde bittere Realität.

Der 87. Oscar-Verleihung mangelte es an Esprit. Harris verlief sich in zu vielen Filmwitzen, die für den Normalzuschauer zu nerdig waren. Auch eine andere wichtige Notiz hatte er missachtet: Witze über Oprah Winfrey sind in Oscar-Monologen niemals erfolgreich. Seine großen humoristischen Momente blieben flach und verzweifelt. 

Doch dass die Oscars in diesem Jahr kein Publikumsliebling waren, ist nicht nur auf Harris zurück zu führen, denn auch generell schalteten weniger Leute ein, schienen einfach weniger Interesse daran zu haben.

Im letzten Jahr sah das ganz anders aus: Der Oscar-Erfolg, moderiert von Ellen DeGeneres, die mit dem Star-Selfie sogar Twitter lahm legte, blickt auf einen Zuschauerrekord von 43,7 Millionen Menschen zurück. Und auch wenn es schwer ist daran anzuknüpfen, die Zahlen sanken drastisch auf 36,6 Millionen Zuschauer. Ein Quoten-Abfall um 16 Prozent würde normalerweise ein Feuerwerk an negativen Schlagzeilen hervorrufen, doch Variety analysierte nun, dass das nicht die schlechteste Nachricht der Oscar-Geschichte ist. Hier heißt es:

„Neben all den negativen Kritiken, waren die Oscars dennoch das Top-TV-Event in den 51 Wochen seit der letzten Verleihung.  Zum Vergleich: Die Oscars triumphierten über die Grammy Awards auf CBS um 30 Prozent in der Altersklasse der 18-49 Jährigen (10,8 Millionen gegen 8,3) und mit 11,8 Millionen Zuschauern insgesamt (36,6 Millionen vs. 24,8). Außerdem toppten sie auch die Golden Globes auf NBC um 86 Prozent und 17, 3 Millionen Zuschauern insgesamt (36,6 Millionen vs. 19,3).“

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