Paul Smith nun auch solo: „Margins“ komplett im Stream

Wer das zackig Gehackte Liedgut von Maximo Park ein wenig über hat, wird sich bei Paul Smiths Soloalbum ebenso freuen wie wundern: Der spielt nämlich auf "Margins" wunderbaren Songwriterpop. Hier gibt's die Rezension und den Albenstream.

Manchmal muss man sich von der Welt abschotten, um eine neue erschaffen zu können. Maxïmo-Park-Frontmann Paul Smith ist mitnichten so extrovertiert, wie er auf der Bühne wirkt. „In a room full of strangers I withdraw“, singt er in „The Crush And The Shatter“, und als ihn vor vier Jahren ein Freund um einen Song für eine Kunstausstellung bat, hatte er plötzlich ein paar Tracks, die nicht zu einer großen Lightshow passten.

Lichtjahre von Maxïmo Park sind sie zwar nicht entfernt („North Atlantic Drift“ würde gut im Verbund mit „The Coast Is Always Changing“ funktionieren), auch ergeben sie kein Akustikalbum, doch auf schicke Politur und Staffage wurde verzichtet. Stattdessen bemüht sich Smith um Entschleunigung, und so erinnert „While You’re In The Bath“ beispielsweise an Brightons Singer/Songwriter Tim Keegan – Höhepunkt neben dem Smiths-verwandten „I Drew You Sleeping“. Lediglich der trommelnde Produzenten-Kumpel Andrew Hodson vom Matinee Orchestra und David Brewis von Field Music (einst zusammen mit J Xaverre verantwortlich für einen unerreichten Mix von „I Want You To Stay“) durften seine Dunkelkammern besuchen. In den Himmelbetten der B&B-Zimmer an der englischen Südküste findet man durchaus eine intensivere Sicht auf die Dinge, und „Pinball“ ist vielleicht das Traurigste, das Smith bisher geschrieben hat. Haben wir bei Maxïmo Park je eine Träne vergossen?

„Margins“ wirkt dennoch nicht wie ein Neuanfang, ein Aufbruch, ein Statement, sondern eher wie eine emotionale Zwischenstation. Eine Zwischenstation nur, aber eine, bei der man gern Gesellschaft leistet. (Billingham/Cooperative)

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Frank Lähnemann

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