12 Drummers Drumming: Rückkehr auf heroischem Fuß

Vor rund zwölf Jahren waren sie in Deutschland so etwas wie „das nächste große Ding“. Und keiner weiß so recht, warum es dann doch nicht richtig losging. Vielleicht lag es daran, daß 12 Drummers Drumming eher eine lockere Assoziation denn eine klassische Band waren; die Vergleiche mit den frühen Simple Minds trugen auch nicht gerade zu Eigenständigkeit und Etablierung bei. Rudi Edgar, Gründer der Gruppe, widmete sich zwischenzeidich anderen Projekten. Nun griff er mit dem Bassisten Kurt Schmidt das damalige Konzept wieder auf: Das neue Album „Heroic Feet“ enthält Songs, die wie ehedem in der Tradition britischer New-Wave-Bands wurzeln. Schon zu einer Zeit, als noch die „Neue Deutsche Welle“ im Schwange war und ein eher infantiles Pop-Verständnis formulierte, orientierten sich 12 Drummers Drumming an anglo-amerikanischen Vorbildern. Rudi Edgar blickte beispielsweise eher nach Liverpool, wo Bands wie Echo 8C The Bunnymen stilprägend wirkten. Echo 8C The Bunnymen gibt es nicht menr, die Simple Minds von damals ebenfalls nicht Statt dessen melden sich nun 12 Drummers Drumming zurück. Düsternis regiert gewiß noch immer, aber auch Euphorie und Aufbruchstimmung. Der Schlagzeuger Michael Witzel, ehemals in der Band des Produzenten Rupert Hine, verstärkt das Ensemble mitderweile ebenso wie der Gitarrist Tom Morrison. „Heroic Feet“ ist auch im wörtlicheren Sinne eine Art von Wiedergeburt: Rudi Edgar, geboren in Südafrika, hatte Vorjahren einen Hirnschlag und war in der Folge nicht in der Lage, seine Arbeit fortzuführen. Auch diese existentielle Bedrohung findet Niederschlag in Rudis Songs: „Welcome Back“ ist ein Stück betitelt Eine heroische Rückkehr.

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