Teitur

schickt eigenwillige Musik vom Rand Europas

Die Färöer Inseln sind ein von Wind und Wellen umtoster Außenposten Europas. Zwischen Norwegen und Island leben nicht mehr als 48 000 Menschen. Außer Alkohol, Fußball und Musik gibt es kaum Zeitvertreib. Der färöische Songwriter Teitur Lassen weiß das Inselleben trotzdem zu schätzen: „Man ist sich nah und muss auch mit Leuten kommunizieren, die ganz anders sind als man selber. In großen Städten dagegen fühlt man sich schnell isoliert und allein.“ Mit 17 hat Teitur trotzdem die Inseln verlassen. Nach Stippvisiten in London und New York landete er in Los Angeles, wo er Songs für andere Künstler schrieb: „Ich war noch nicht reif dafür, das Material selber zu spielen. Ich hatte immer das Gefühl, die Lieder seien für bestimmte Personen gemacht, aber nicht für mich.“ Bald darauf traf er den Musiker und Produzenten Rupert Hine: „Rupert hörte mich bei meinem Verleger Gitarre spielen und singen. Er war begeistert und bot mir seine Hilfe an.“ Und tatsächlich: 2003 erschien das von Hine produzierte Solo-Debüt „Poetry And Aeroplanes“.

Ein hübsches Album, doch der Durchbruch blieb aus – obwohl Teitur in einem Jahr fast 300 Konzerte spielte. „Stay Under The Stars“ ist nun eine Art Neustart. Ein eigenwilliger Mix aus Folk, Jazz und dem Willen, gelegentlich ein wenig zu rocken. „Songwriter sind die treibende Kraft der Musik“, behauptet der blasse Junge, der mit 29 Jahren aussieht wie ein ewiges Indie-Kid. Aber viel erwachsener klingt. Einer der schönsten Songs des Albums ist Jerry Lee Lewis‚ „Great Balls of Fire“, begleitet von einem düsteren Streichquartett. „Ich wollte einen Song über psychisch Kranke und Schizophrenie schreiben, da kam mir dieser Text in den Sinn: .You shake my nerves and you rattle my brain‘.“

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