A-ha – Analogue

Bei aller Liebe: Man hat sich ja doch ein wenig auseinander gelebt in all den Jahren. Nichts Persönliches, rein musikalische Differenzen. Weswegen in Rückbesinnung auf die lang vergangene, präpubertäre, quasi-erotische Morten-Harket-Rezeption zu Beginn knallhart festgestellt werden muß: Die Frage, ob Morten bei der anstehenden A-ha-Tour wohl wieder die cremefarbene Lederhose anziehen wird, ist leider schon viel spannender als „Analogue“.

Freilich handelt es sich dennoch um ein grundsolides, qualitätsgesichertes Werk, das alle A-ha-Trademarks bestätigt, insbesondere natürlich das Harketsche Falsetto-Kippen, sein U-huhu-Jodeln in höchsten Höhen, das ihm immer noch genauso gut und fjordquellwasserklar gelingt wie vor 20 Jahren. Da ist man doch mal kurz gerührt, während man Magne Furuholmen die Taste mit dem spährisch-esoterischen Hauch-Effekt aus dem Keyboard brechen will. Tröstlicher, lulliger Erwachsenen-Pop also, zurückgelehnter als die Single „Celice“ und mit kleineren Überraschungen wie spärlich hingetupften Elektro-Sprenklern, kurzzeitigen Rock- Ausbrüchen oder deren Gegenteil: „Halfway Through The Tour“ legt sich mittenmang in nahezu Franz Ferdinandeskem Tempowechsel überraschend zur Ruhe, um meditativ auszuplätschern.

Am treffendsten repräsentiert das wunderbar träge „Keeper Ot The Flame“ die abgeklärt-heitere „Alt? Na und“-Grundstimmung des Albums: „Give it up for rock and roll/ Give it up for rock/ Give it up for how it made you feel“, heißt es im nonchalanten Sturm-und-Drang- Rückblick aus dem Schaukelstuhl.

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