A History Of Violence

Drei Schüsse in die Brust, einer in den Kopf – das sieht nach der Arbeit eines kaltblütigen Profis aus. Doch Tom (Viggo Mortensen), der so gerade zwei Räuber umgelegt hat. im Diner eines kleinen Ortes irgendwo in der amerikanischen Provinz, istjedem nur als sanfter, zurückhaltender Restaurantbesitzer bekannt. Ein Held Widerwillen – oder doch ein Killer? Dafür hält ihn jedenfalls Carl Fogarty (Ed Harris), der kurz nach dem Vorfall in einer schwarzen Limousine und mit zwei Revolvermännern auftaucht. Er hat ein vernarbtes Einschußloch in der linken Wange, spricht Tom mit bedrohlichem Unterton als „Joey“ an und will eine alte Rechnung begleichen. Wie immer bei Cronenberg geht es um verschobene Perspektiven und verlorene Identität. Tom erinnert sich an nichts, geblieben sind nur seine Reflexe, mit der er sich und seine Familie schützt. Es ist ein archaisches Motiv, für das Cronenberg den Western beleiht. Sein Kammerspiel setzt der ästhetischen Rasanz des modernen Gewaltkinos rohe Momentaufnahmen entgegen, in denen stets etwas Spott liegt. Extra: Audiokommentar.

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