Alejandro Ecovedo: Der Süden lebt

An die Setters erinnert man sich noch immer gerne. Da war die Elite des amerikanischen Traditions-Songwriting einträchtig vereint; vor kurzem gingen sie fast zur selben Zeit mit eigenen Solo-Alben an den Start: Michael Hall, Walter Salas-Humara – und eben Alejandro Escovedo.

Der hatte schon mit den True Believers und vorher mit den Nuns – seit 1977 – viel Erfahrung gesammelt. „With These Hands“ ist nun bereits sein sein drittes Solo-Album, und das weite stilistische Spektrum wirkt irritierend. Escovedos Präferenzen liegen nämlich einerseits bei Iggy Pop und trashigem Rock, andererseits bei Country- und Streicher-Musik. Und Latino ist dem Mann aus Austin, Texas, natürlich ohnehin vertraut.

Erfolg jenseits von Kritiker-Elogen jedoch blieb Alejandro Escovedo bisher vorenthalten. Seine Lieder sind geprägt von der Vergeblichkeit, aber dieser Mann ist trotzdem nicht mürbe oder bitter geworden. Sein Behauptungswille ähnelt der Zähigkeit eines Johnny Cash oder eines Willie Nelson – und von der Unnachgiebigkeit und Unbeugsamkeit handelt die amerikanische Musik des Südens ja vor allem anderen. Für Alejandro Escovedo jedenfalls ist es noch längst nicht zu spät. Zeit, noch einmal in Ruhe eine Zigarre rauchen, bleibt da allemal.

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