Alles über meine Mutter von Pedro Almodóvar :: ab 4. November

Es gibt keinen zweiten Regisseur, der sich dem Leben in allen Facetten so hemmungslos entgegenwirft wie dieser Spanier. In seinem Universum tragikomischer Schicksale von Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs, die durchs Labyrinth der Leidenschaften ein blühendes Geheimnis tragen, ist dies sein schönster Film. „Alles über meine Mutter“ beginnt mit Estebans (Eloy Azorin) Frage nach seinem Vater. Er sei tot, antwortet Manuela (Cecilia Roth) immer, die Organ-Spenden koordiniert in einem Madrider Krankenhaus. An Estebans 17. Geburtstag sieht sie sich mit ihm im Theater „Endstation Sehnsucht“ an und beschließt, ihm die Wahrheit zu sagen. Aber als er versucht, im Regen von der Schauspielerin Huma Rojo (Marisa Paredes) ein Autogramm zu erhalten, überfährt ihn ein Wagen. Sein Herz rettet einem Mann das Leben. Und Manuela rettet sich, indem sie nach Barcelona zurückkehrt, von wo sie als werdende Mutter einst geflohen war, um dem Vater von seinem unbekannten Sohn zu erzählen. Sie trifft die lesbische Huma wieder und im schwatzhaften Transsexuellen La Agrado (Antonia San Juan) einen alten Bekannten, freundet sich mit einer schwangeren Nonne (Penelope Cruz) an und erlebt ein Wunder. Zwischen Transplantationen und Transvestiten, Trauer und Trivialität spinnt Almodövar unglaublich kitschige, komplexe Zufallsfäden, die vom Ensemble mit ergreifender Leichtigkeit aufgebröselt werden. Das Grelle seiner screwball soap der Lebenslügen geht über in ein Sentiment, das zärtlich-herben Realismus modelliert.

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