Andrew Kaufman – Alle meine Freunde sind Superhelden

Alle meine Freunde sind Superhelden (Luchterhand, 7 Euro) von Andrew Kaufman ist eine kleine Groteske über Leben und Leiden der einseitig Hochbegabten bzw. -deformierten. Man kann sich schon vorstellen, dass es Kaufman Spaß gemacht hat, sich all die absurden Superkräfte auszudenken, die selten mehr sind als hyperbolisierte Neurosen („Stresshäschen“ etwa ist in der Lage „sämtlichen Stress im Umkreis von 15 Metern aufzusaugen“) „Froschküsserin“ hingegen macht aus „jedem armen Würstchen einen strahlenden Sieger“), und stellenweise lacht man auch mit ihm. Aber das Buch bleibt dann doch bloß eine etwas lose gestrickte Nummernrevue. Hypno hat die Perfektionistin am Tag ihrer Hochzeit aus Eifersucht hypnotisiert. Sie kann ihren geliebten Tom, der Einzige ohne besondere Fähigkeiten in diesem Buch, nicht mehr wahrnehmen, obwohl er an ihr hängt wie eine Klette, um auf sich aufmerksam zu machen. Lange vergeblich, am Ende gelingt es ihm aber doch, und vielleicht soll man die Geschichte dann auch als Parabel auf die ideale Liebe lesen, in der die latente Abwesenheit des Partners, sein Geheimnis, ein wesentlicher bzw. notwendiger Bestandteil für ihr Gelingen ist. Aber der Plot ist zu löchrig, das Set zu karg, die Figuren zu wenig ausgearbeitet. Kaufman ist von Haus aus Film- und Hörspielproduzent, und mehr als ein Drehbuch ist das hier auch nicht.

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