Astral Weeks – Van Morrison :: 14

„„Es ist Soul“, erzählte der Meister dem „Rolling Stone“, „schwarzer Gospel, alles gemischt mit Blues, Leadbelly und Cowboy-Songs. Aber diese Elemente wurden transzendiert, und heraus kam etwas anderes, etwas völlig Einzigartiges.“ Dass Van Morrison 40 Jahre nach der Veröffentlichung von „Astral Weeks“ dieses Meisterwerk komplett live aufführte, darf als Sensation gelten, dass er darüber sprach, erst recht. Doch bleibt diese in zwei achtstündigen rauschhaften Sessions im Herbst 1968 in New York aufgenommene LP trotz Interviews, Konzerten und Live-Album zum Glück ein unlösbares Rätsel, ein enigmatischer Geniestreich, etwas, das in der populären Musik nicht seinesgleichen hat. Wer versucht, all die allegorischen Figuren zu dechiffrieren, die mystischen Orte, die halbvergessenen Kindheitsträume, die hier metaphernreich beschworen werden, hat schon verloren. „Astral Weeks“ lässt sich nur mit dem Herzen verstehen, mit der Hingabe an Morrisons fiebernden, ekstatischen Gesang, an das fragile, wie beiläufig hingetupfte und doch so präzise Spiel seiner Begleiter und an die majestätischen Songs, in denen es nie um weniger geht als um alles.

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