Aus dem Leben das Manuel Zorn
„Aus dem Leben das Manuel Zorn“ haben Almut Klotz und Reverend Christian Dabeler gemeinsam geschrieben. Zweistimmige Partnerschaftsbüchlein bestehender oder verflossener Liebschaften sind ja gerade der Renner – jedenfalls aus Verlegersicht. Doch die Geschichte von Manuel Zorn, der eigentlich Peter Winsky heißt, und Helene Porsche, die ihn für die Agentur für Schlüsselszenen anwerben möchte, aber eigentlich etwas anderes will, ist damit nicht zu vergleichen. Dem Himmel, oder besser: Ventil Verlag sei Dank! Was nun Klotz und Dabeler, Lassie-Singerin und Rocko-Schamoni-Roller, dazu bewogen hat, gemeinsam ein Buch zu schreiben? Die Autoren haben die generell kurzen Passagen offenbar abwechselnd geschrieben. Die Perspektive der Saab-fahrenden Frau Porsche, die in Farben denkt und fühlt, keinen Satz ohne „ich“ konstruiert, kommt nicht richtig in Gang – also wird Helene irgendwann zu Hagen. Die des lethargischen Typen sprudelt vor schrägen Einfällen. Doch auch die bauen nicht aufeinander auf. Nichts an der Story ist zwingend. Das ist schade, denn hier und dort funkeln lustige Ideen: Die Agentur wird von Menschen konsultiert, um Erinnerungen mithilfe von Schlüsselszenen aufzufrischen, während Porsche sich vor allem bemüht, immer alles zu vergessen; nett auch die Idee des Survival-Trakts in Supermärkten – mit Gasmasken und Gegengift-Kapseln. Aber alles eben lose, ziellos. Beliebig. Und es wird natürlich wild gefickt und gekillt, alles immer emotionslos und oha! – Tabus brechend. Bei allem Spaß: Zu sagen haben diese Autoren nichts. (14,90 Euro)