Aziza Mustafa Zadeh – Shamans
Aziza solo, mit dem ganzen Pafl dieser singenden Pianistin, mit den perkussiven Synkopen aserbeidschanischer Folklore, mit spätromantischen Impressionismen und von Manierismen nicht freiem Seat-Gesang. Aziza, die durchaus eigenständige Jazz-Musikerin, Aziza, die kapriziöse „Prinzessin“ wie bei dem originellen Bach-Tribut. 3,0
Bennie Wallace – Bennie Wallace In Berlin (ENJA/EDEL CONTRAIRE)
In explosiver Spiellaune sprengte der Tenorsaxofonist beim Jazzfest Berlin 1999 die Grenzen bewährter Gershwin-Songs: „It Ain’t Necessarily So“. Selbst drei seltsam belanglose Eigenkompositionen erwiesen sich als taugliche Vehikel für das Wallace Quartet mit George Cables am Piano. 3,5
Jarrett/Peacock/DeJohnette – Inside Out (ECM/Universal)
Es tut Keith Jarretts Trio gut, wenn es Standards Standards sein lässt und sich live , jammend“ auf freie Improvisation besinnt. Es tut dem Free-Jazz gut, wenn er aus ihm nicht alternativlos verfallener Perspektive wieder auflebt und dem Blues ebenso nahe stehen kann wie manchem Übergang ins Neoromantische. Gary Peacocks Bass trägt die Rebellion souverän mit, Jack Dejohnette lässt sie zum magischen Ereignis werden. 4,0
Renaud Garcia-Fons – Naviqatore (ENJA/EDEL CONTRAIRE)
Insgesamt 22 Musiker von Tablas bis zum Akkordeon Jean-Louis Matiniers pendeln zwischen Orient und Okzident. Vieles ist nicht geheuer bei Renaud, dem Hexenmeister unter den Kontrabassisten. Seine aberwitzige Virtuosität. Dass sein Fünfsaiter gezupft wie eine Flamenco-Gitarre klingen kann und gestrichen wie eine Bratsche. Dass er jederzeit Übergänge schafft wie vom Keltischen zu Arabischen – raffiniert, aber auch bis zu einer Glätte kalkuliert, die „Navigatore“weniger spannend macht als den Vorgänger „OrientalBass“. Man muss vor allem Perfektionist sein!3,0