Beats :: VON CORNELIUS ZINK Adam Goldstone Lower East Side Stories (NUPHONIC’ZOMBA)

Adam Goldstone – Lower East Side Stories (NUPHONIC/ZOMBA)

Ein Graffiti-Gedenkstein für die New Yorker Clubmusik, lange vor dem Terroranschlag gemalt und trotzdem so verkappt mclancholisch, wie eine Electro-Disco-Platte sein kann. Der junge Adam Goldstone gehört zu den wenigen aufgeklärten Produzenten-DJs, die zwar im Track-Format arbeiten, aber dennoch Sinn für Timing und Inhalte haben. Für reine Genie-Hörer ist die Passage durch Studio-54-Stomps, Salsa und Old-School-Techno freilich ein Toleranz-Test. 3,5

Couchpotatoes – Cool Ride (Le MAOUIS/ALIVE)

Zwei DJs aus Quebec produzieren ihr Debüt, als hätten sie flüchtige Erinnerungen aus Club-Kellern, Autoradios und Fahrstühlen in einen Das-kannst-du-auch-PC-Musicmaker gespeist. Vieles kann man als Parodie hören, dann auch gelungen: auf Italo-Disco, auf die erste Daß Punk-Platte. Ist ernst gemeint, tut zu wenig weh, um nur andeutungsweise anzustacheln. 2,0

Hans Platzgumer – Denial Of Service (Disko 8/EFA)

Der Österreicher, das H.P. aus H.P. Zinker, der Hamburg-Pop-Produzent und unprätenziöse Electronica-Avantgardist formt aus Datenmüll ein Jazz-Album. Ambient, röchelnd, industriell, mit Saxofon-Solo und Maulwurfshügeln aus Störtönen. Verglichen mit den Kontrabass-Platten, die andere geläuterte Drum’n’Basser gemacht haben, ist das ein wahrer Fortschritt. Schwer zu schlucken, aber Lecken genügt. 3,0

Terry Lee Brown Jr. – Selected Remixes #2 (PLASTIC CITY/UCMG/INTERGROOVE)

Wenn man die Verfeinerung des eigenen Stils in der elektronischen Tanz- und Gebrauchsmusik mit der Tierzucht vergleichen darf, ist diese Platte eine Herde gebürsteter junger Labradore. Terry Lee Brown Jr., also Norman Feller aus Darmstadt, hat seine Trance-Passion weitgehend abgelegt und pflanzt den Kollegen (Louise, Sono, Anima Sound System) den Deep House mitten in die Herzkammer. 3,0

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