Beats von Kloos & Wellner
Wer nicht an den fetten Drum’n’Bass-Tracks schraubt, wandelt derzeit auf den Spuren von Travolta und arbeitet an der Neuerfindung des Disco-Sounds. Die Bamboo Shoot-Compilation „DISCO TIN“ ist ziemlich nahe am Ziel: eine Sammlung von klasse Schüttel-was-du-hast-Clubhits in teils geilen Mixes. 4,0
Wenn puertoricanische Einwanderer im Big Apple über ihre musikalischen Wurzeln nachdenken, muß wohl eine Historie aus House, Jazz-Funk, Salsa, Disco und Latin dabei herauskommen. So wie bei NUYORICAN SOUL (Motor), dem neuen Projekt der Masters At Work-Legenden Louic Vega und Kenny „Dope“ Gonzalez. Wirklich klasse klingt das aber wohl erst, wenn bei 40 Grad der Asphalt dampft.. 2,5
LAURENT GARNIER meldet sich mit „30“ (F-Com./RTD) zurück und fordert dabei mit jedem Song aufs neue heraus: Intensiv, krass und kompromißlos zeichnet Garnier auf seinem zweiten Album Bilder von bedrohlicher Monumentalität; hart und düster reiht er seine Beats aneinander. Unbedingt sehr laut hören! 4,0
„The Man ln The Shadow“ (SSR/ EFA) ist eigentlich ein Soundtrack für 13 nicht existente Kurzfilme. SNOOZE gehört zum Pariser Dunstkreis um La Funk Mob und St Germain. Mit Breakbeats in allen Geschwindigkeiten, Jazz-Samples, abstrakten House-Malereien und einem ganz speziellen HipHop-Feeling schließt die Platte an, wo das Motorbass-Album endete, erreicht aber nicht ganz dessen Standard 3,5
Motorbass-Mann ETTENTNE DE CRECY präsentiert „Super Discount“ (Soüd/RTD), eine Serie von vier lOinches, bei denen auch das Auge mitißt: eigenartig verträumte House-Tunes, Disco-Reminiszenzen und Spielereien jeder Art 4,0
Songtitel wie „Plastic Surgery Horrors“ lassen ahnen, welch assoziatives Klanggut sich auf dem zweiten Album der MAX REBO BAND verbirgt. Düstere Soundtüfteleien über rauhen Drum’n’Bass-Tracks. „Ghost In The Shell“ (Infracom): nicht gerade tanzbar, aber interessant. 3,0
KIRK DEGIORGIO verbindet seit Jahren unterschiedliche Stile so miteinander, daß deren gemeinsame Wurzeln stets hörbar sind und dennoch zu einem eigenen, neuen Sound verschmelzen: Elektro, Disco, Detroit-Techno, Future Jazz usw. Kein Wunder, daß mit „The Art Of Prophecy“ (Shield/RTD) wieder ein As One-Album entstanden ist, das man selten in Clubs hören wird, aber seine Reize hat! 3,0
Wem Trickys letztes Album nicht düster genug war, DJ Spookys Sound-Collagen und DJ Shadows HipHop-Flavour mag, der wird an FUTURE AUDIO (Freeze/IRS) seinen Spaß haben. Strekkenweise leider etwas unspektakulär. 3,0
Der Großvater des Rap hat endlich sein eigenes Label! Auf On The One (EFA) veröffentlicht JALAL „The Fruits Of Rap“ und man sollte es schon aus Solidarität kaufen. Seine Gedichte und Geschichten sind zwar gewohnt wichtig, mit den Klassikern der Last Poets aber längst nicht mehr zu vergleichen. 3,0
Eine exzellente Schnittmenge jüngerer Rap-Geschichte bietet dagegen „BRING DA RUCKUS“ (RCA/ BMGXKem Wundet, denn schließlich stand das New brker Label Loud Pate – und von Mobb Deep bis Xzibit ist dort alles von Rang und Namen versammelt 4,0
Straighten Ostküsten-HipHop liefert KEITH MURRAY auf „Enigma“ (Jive/BMG) – perfekt produziert von Eric Sermon; allerdings auch ein wenig unspektakulär. 3,5 Ebenfalls von Eric Sermon produziert wurde „Muddy Waters“ (Def Jam/Mercury) – nicht der Blueser, sondern das neue Album von REDMAN. Neben Sermon verhalfen ihm etliche Joints zu einer äußerst funkigen und entspannten Platte. Raucht mehr Joints, nehmt mehr Platten auf! Redman schlägt dem weichen Groove eine Gasse. 4,0