Beats :: VON KLOOS &WELLNER

Setzen sich die aktuellen Formen der elektronischen Musik in den Hitparaden durch oder bleiben sie ein Thema für Medien-Menschen und (Club-Gänger? In England toppen Chemical Brothers und Propellerheads die Charts – in Deutschland keine Spur davon. Gleichzeitig freuen sich die Freunde aus der Plattenindustrie, daß Compilations wie Jassire Beats-VoL 2″ (WEA) ganz ordentlich verkaufen. 3,0

Bei Virgin schafft man es gar, einen Sampler zu kompilieren, der Massive Attack, David Sylvian und Photek mit „AkteX‘-DarlingGillian Anderson vereint: „Future – A Journey Through The Electronic Underground“. Das zept Schwachsinn -Sound cool! 3,0

In einer aparten silbernen Box kommt eine Triple-CD von V-Recordings über den Kanal. Diese Kollegen haben schon immer Maxis mit den Großen gemacht, und so finden wir auch auf “ V-Classics“ (NTT) teils unveröffentlichte Tracks von Goldie, DJ Krust und Lemon D. Straight-up kick assstuff! 4,0

„Freezone 4“ (EFA) ist die neue Folge aus der Home Listening-Serie von DJ MORPHEUS – diesmal unter dem programmatischen Titel „Dangerous Lullabies“. Say no more: buy or die! 4,0

Die New Yorker Freunde von LIQUID SKY haben mit Ninety-Nine endlich einen Vertrieb in Deutschland. DJ Wallys Jungle-meets-eklektische-Großstadt-Klangforschung-Album ist klasse (4,0); die schleppenden TripHop-Beats mit Elektro-Flavour beim Sampler „This h Home Entertainment – VoL.3“ fallen nicht groß auf. 2,5

SUKIA sind der neue Hype aus dem Mo’Wax-StalL Der Name einer bisexuellen Comic-Vampirin aus dem Mittelalter kombiniert mit Bossa-Nova-Sounds aus dem Kaufhaus-Keyboard, Surf-Gitarren und Film-Samples. Ein neuer Low-Fi-Mythos von drei Jungs aus Kalifornien. Wie spannend „Contacto Especial Con El Tercer Sexo“ (Motor Music) wirklich ist, möge jeder selbst entscheiden. 3,0

Bristol: Wenn man bedenkt, daß die Jungs von CUP OF TEA mit dem 80er-Jahre-Britpop aufgewachsen sind, gern mal einen Joint zu alten Dub-Sounds rauchen und Jungte mit dem technoidem Propellern eads-Flavour mögen, dann ist klar, wie „Tempesta – The Reworking“ (EFA) von Statik Sound Sytem klingt. 3,5 BIM SHERMAN ist ein Reggae-Sänger – und zwar einer der schönsten, wärmsten und melancholischsten. Durch die alten On U-Sound-Recken und das Interesse der neuen Dub-Generation ist er endlich aus dem Schattendasein zurück. „It Must Be A Dream“ (EFA) sind wundervolle Remixes seines Akustik-Albums „Miracle“ von 1996. 4,0

Wem Namen wie Steady B., Disco Four oder Ultramagnetic MC’s noch Freudentränen in die Augen treiben, erhält mit der „Classic Beats“-Compilation (DC Recordings/EFA) die preisgünstige Gelegenheit, seine Hip-Hop-Sammlung um einige Raritäten zu ergänzen. Dazu gibt es gute – wenn auch knappe – Liner Notes. 4,0

Ein Urgestein des HipHop ist KRS-ONE. Jenseits aller Klischees und sampleüberfrachteten Sounds reduziert er auf „I Got Next“ den Rap wieder auf das Wesentliche: den Beat und die Message. Vorbildlich. 4,0

Die JUNGLE BROTHERS haben sich die HipHop-Philosophie der 80er Jahre erhalten. Die zwölf Songs von „Raw Deluxe“(Gee Street) enthalten maximal ein Sample; ansonsten liegt der Schwerpunkt auf den Reimen. Besonderes Bonbon: Ein Remix der Stereo MGs, von denen man auch viel zu lange nichts mehr gehört hat. 4,0 Neues von IAM: Auf „L’école du micro d’argent“ (Virgin) paßt sich der Sound der martialischen Cover-Artwork in den Krieg ziehender Samurais an: Düstere, orchestrale Samples untermalen die fließenden, französischen Reime der Gruppe. 4,0

Lange still war es auch um Englands hochgelobte BritCore-Formation GUNSHOT. Auf „Twilights Last Gleaming“(lntercord) ist so etwas wie Melodie eingekehrt. 3,5

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