Bella Martha, Regie: Sandra Nettelbeck :: (Start 18.4.)

Anfangs mag man dieser Geschichte nicht so recht trauen. Martha (Martina Gedeck) ist die Chefköchin eines französischen Luxusrestaurants, ehrgeizig und einsam. Kochen ist ihr Lebensinhalt, sie redet von nichts anderem und serviert sogar ihrem Therapeuten ihre Gerichte. Dann stirbt ihre Schwester und muss sie sich um ihre erst achtjährige, abweisende Nichte Lina (Maxime Foerste) kümmern. Denn der Vater, ein Italiener, weiß nicht mal von der Existenz seiner Tochter. Martha ist überfordert, lässt sich widerwillig für einige Tage nach Hause schicken – und findet nach ihrer Rückkehr mit der italienischen Frohnatur Mario (Sergio Castellitto) einen neuen Koch vor. Spätestens von da an ahnt man den Fortgang und den Kitsch. Doch der Regisseurin und Drehbuchautorin Nettelbeck gelingt es, zwischen der Leichtigkeit und Schwere ihrer Charaktere die Klischees der Küche unterhaltsam und unaufdringlich zu verfeinern. Martha kocht zwar perfekt, aber auf das Jota und die Sekunde penibel nach Rezept und zieht sich öfter gestresst in den Kühlraum zurück, während Mario mehr den Genuss liebt, schwatzt und schon mal was anbrennen lässt. Ein prima Kinodebüt.

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