Big Star – Nobody Can Dance
Ein Konzert-Dokument der legendären Bandatis dem Jahr 1974 Von diversen, lange nach Auflösung der Band veröffentlichten Konzertmitschnitten her weiß man, was auch die sieben Live-Aufnahmen auf „Nobody Can Dance“ aus dem Jahr 1974 noch einmal bestätigen: Eine große Live-Band waren Big Star nie.
Das muss um so merkwürdiger erscheinen, als Alex Chilton aus seinen Box Tops-Jahren reichlich Bühnenerfahrung mitbrachte. Zu Kult-Status brachte es Big Star vielmehr mit den oft ganz wunderbar „beatlesquen“ Pop-Klassikern der Studioproduktionen von „AI Record“, „Radio City“ und „Third/Sister Lovers“. Obwohl Chris Bell die Gruppe zu dem Zeitpunkt schon restlos frustriert verlassen hatte, kann „Nobody Can Dance“ zumindest einen gewissen Sammlerwert für eingeschworene Fans für sich beanspruchen, weil das Album ab Erstveröffentlichung acht Probenmitschnitte der Sessions zu „Radio City“ bietet, darunter Chiltons „O My Soul“ erstmals überhaupt als Stereo-Mix und Pop-Juwelen wie „Back Of A Car“ und „September Gurls“, die über Jahre hinweg Legionen von minder talentierten Power Pop-Bands inspirierten.
So disharmonisch, wie in allen Rock-Lexika immer wieder kolportiert, können die Sessions dieser bald zum Trio geschrumpften Besetzung gar nicht verlaufen sein. Und von Mastering-Crack Vic Anesiru neu gemischt, klingen die Aufnahmen ganz sicher nicht wie Demos. Na also.