Black Prairie Fortune :: Berückender bis irritierender Folk von einigen Decemberists-Musikern
Während Colin Meloy immer noch kein neues Album fertig hat, verlustieren sich einige Mitglieder seiner Band in der lockeren Bluegrass-Combo Black Prairie. So klingt „Fortune“ in den besten Momenten wie die kleine, quirlige Schwester vom letzten Decemberists-Großwerk „The King Is Dead“. Mit Dobro, Mandoline, Dulcimer, Akkordeon und Violine evoziert das Sextett eine Folklore von berückender Klarheit. „Let Me Know Your Heart“ hat beinahe die Klasse einer Cowboy-Junkies-Ballade.
Schade nur, dass sich Black Prairie mit Stücken wie dem bluesgrundierten Titelsong bei der heimischen Indie-Rock-Gemeinde von Portland anbiedern. Und in „Animal Inside“ wird es dann gar so zeremoniell-okkult, dass man schon glaubt, einer indianischen Geisterbeschwörung beizuwohnen.(Caroline) MAX GÖSCHE