Blow

(Start 26.7.) Im Abspann ist George Jung zu sehen, der noch bis 2014 im Knast ausharren muss: In den 70er Jahren gingen 85 Prozent des Kokainhandels in den USA aufsein Konto. Ted Demme („Beautiful Girls“), Neffe des großen Jonathan D. („Das Schweigen der Lämmer“), hat mit beträchtlichem Aufwand daraus ein fragwürdiges Melodram gedreht Nach mehreren Zigeunerrollen darf Johnny Depp als Jung mal wieder einen Hippie mit wehendem Haar spielen. Von spießigen Eltern (Ray Liotta, Rachel Griffiths) erzogen, landet der Träumer und Aussteiger in Kalifornien, wo er mit seiner Freundin, der Stewardess Barbara (farblos: Franka Potente in ihrem ersten USFilm) Drogen schmuggelt. Bald macht er mit dem Medellin-KarteU Geschäfte, lernt Pablo Escobar und eine rassige Südamerikanerin (Penelope Cruz) kennen und wird am Ende von Freunden reingelegt. Vor kurzem hatte Steven Soderbergh mit „Traffic“ grandios bewiesen, wie man mit kritschem Blick dieses Thema behandeln kann. Demme zeigt uns stattdessen einen verklärenden Bilderbogen durch die Dekaden in lockerer Episodenform – Atmosphäre ist ihm wichtiger als Relevanz

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