Boss Hog

Brood X

Anzüglicher Trash und distinguierter Krach vom Bluesrock-Ehepaar

Cristina Martinez und Jon Spencer sind das charmanteste Ehepaar der Rockmusik. Spencer ist stets unfreundlich, aber seiner Frau schleppt er sogar ein Bettgestell auf die Bühne. Nach 17 Jahren Pause dröhnen Boss Hog heute wie im New York der Neunziger. Die frivole Orgel, der Pop und der stringente Beat des bis dato letzten (und tollen) Albums, „Whiteout“, sind verschwunden, die Sexiness überlebt bloß als ironisches Zitat, die Basssaiten dürfen platschen, die Gitarren lärmen, Cristina darf ihre Lyrics herausschleudern.

Was Boss Hog aber von anderen Fuzz-Bands unterscheidet: Der Blues, die perkussiven Grooves, ein paar lässig eingestreute Flötentöne (und Peitschenhiebe) – alles da. Ein Vergnügen also für Freunde des anzüglichen Trashs und des distinguierten Krachs.

(­Bronze Rat/Soulfood)

Boss Hog im Porträt: