Brügge sehen… und sterben? :: Martin McDonagh (Start 15.5.)
Venedig des Nordens wird Brügge auch genannt, wegen der vielen Kanäle und engen Gassen, doch für den Iren Ray (Colin Farrell) ist es nur ein „Drecksloch“. Der Profikiller hat sich beim letzten Auftrag einen blutigen Fehler geleistet und soll nun mit seinem Partner Ken (Brendan Gleason) in der belgischen Stadt untertauchen, bis Boss Harry (Ralph Fiennes) neue Instruktionen für sie hat. Während der kunstsinnige Ken die gotischen Bauwerke besichtigt, handelt der impulsive Ray sich nur Ärger ein. Er beleidigt dicke amerikanische Touristen, kokst mit einem kleinwüchsigen Schauspieler und verprügelt beim Date mit der schönen Chloe einen Restaurantgast. Theaterautor McDonagh hat die Melancholie und den makabren Witz seines Kinodebüts der beschaulichen Stimmung des Ortes angepasst, wo die mittelalterlichen Gemäuer düstere Schicksalhaftigkeit ausstrahlen. Die erfüllt sich, als Harry zum drastischen Showdown anreist. Trotz famoser Dialoge und Darsteller ist die Regie nicht immer rund, und der Film wirkt eher wie ein Bühnenstück.