Burning Brides – Leave No Ashes

Sich mit Haut und Haaren dem Rock zu verschreiben, ist grundsätzlich eine ehrenwerte Angelegenheit. Die Burning Brides haben es sich – darf man der vom Label ausgegebenen Sage glauben – zudem nicht sonderlich einfach gemacht. Sänger Dimitri Coats und Bassistin Melanie Campbell haben auf das Angebot der grundsoliden Juilliard Art School“ undankend verzichtet und sich lieber auf die Suche nach Rock-City gemacht. Rock-City sollte die richtige Umgebung bieten, um – Überraschung! – guten Rock spielen zu können. Dennoch landeten die Beiden schließlich in Philadelphia. Es folgten ein mittelgutes Debüt, endlose Tourneen und nun also eine etwas unentschlossene zweite Platte, die einfach nicht recht in Schwung kommen will.

Bei den Burning Brides geht es primär darum, ehrlichen Rock mit massiven Roll zu spielen. Die Band ist gekommen, um zu zerstören, mindestens. Sie singen beispielsweise: „This is the sound of a rocking band“, eine deutliche Ansage, keine Frage. Okay, sie spielen dann unnötigerweise noch angebliches Fan-Gekreische ein. Als würde die Band ihrer eigenen Überzeugungskraft nicht ganz über den steinigen Weg trauen. Auf dem Cover ist Chaos und Verderben zu sehen und das „A“ in den Songtiteln wurde mit dem Anarchisten-Kreis umrandet. Jaja, schon gut, wir haben ja verstanden. Und vermutlich meinen sie das auch tatsächlich ernst.

Immerhin gibt es prominente Fürsprecher. Mark Lanegan etwa: „Here comes the brides, come on let’s go for a ride“ wird im Platteninfo fröhlich gereimt, passenderweise singt Lanegan auf dem Album auch selbst mit. Die Band rumort zwar gehörig, explodiert jedoch nicht. Es wird überwiegend solider Kraftrock gespielt, der sich jedoch bei zu vielen Schubladen bedient und dadurch letztendlich zu beliebig wirkt.

Überdrehte Riffs, Hardrock, Stoner-Rock, Glam, Pop-MetaL Und manchmal schreit Coats auch nur seine ungefilterten Texte, als wolle er den deutlich jüngeren Craig Nicholls beerben (etwa auf „Alternative Teenage Suicide“). Nur selten gelingt ein guter Song wie „Dance With The Devil“ oder das Titelstück. Zum Ende hin nehmen die Burning Brides dann das Tempo raus und enden so tragischerweise in Langeweile. Die Braut haut ins Auge, aber sie brennt nicht.

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