Casper

„Alles war schön und nichts tat weh“

Eklat (VÖ: 25.2.)

Welterklärungs-Rap mit genialen Momenten

Bundeswehr in Krisengebieten, Fluten an der Ahr und die Alm von Arminia Bielefeld, die jetzt Schüco heißt. Und Seelenschmerz natürlich. Alles heiße Themen für Casper. Nach der gloriosen „Champions“-Tour im Sommer 2019 mit Marteria hatte er sich in eine Denkerklause zurückgezogen. Zuletzt war er in den USA. Und das muss jetzt raus. So wird der Emo-Rapper zur moralischen Instanz. Ein Zeitdiagnostiker, der noch tiefer in die Style-Kiste greift.

Ein Zeitdiagnostiker, der noch tiefer in die Style-Kiste greift

Ganz toll gerät der Ausflug mit seinem Reutlinger Kumpel Tua, wo sich Falsettgesang und Rap-Zeilen umarmen („TNT“), oder das siebenminütige Psycho-Epos „Fabian“, das wie eine Symphonie anrollt. Es gibt aber auch hallige Stadionchöre wie in „Zwiebel & Mett“ und dünkelhaftes Irakkonflikt-Geraune wie in „Billie Jo“. Es bleibt ein gespaltener Eindruck: Hier geniale Momente, dort überladenes Predigertum. Wirklich trennen lässt sich das nicht. Die Ideenmaschine sprudelt und läuft dabei gern mal heiß. So bekommen Fans den ganzen Casper, den Alleskönner. Der Rest stellt sich daraus eine individuelle Playlist zusammen.

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