Cat Power: Radikaler Individualismus

Wo Chan Marshall auftaucht, dort herrscht Verwirrung. Die Frau, die sich Catpower nennt, erzählt in Interviews verstörende Geschichten, aber noch viel verstörender sind ihre Songs. In denen rinnen private Katastrophen und archaische Metaphern zu stillen Strömen aus Sounds und Wörtern zusammen. Homerecording, klar. Aber entstehen können sie überall, da die junge Frau überall und nirgends zuhause ist. Mit 19 verließ sie Atlanta und ging nach New York, da lebt sie noch die meiste Zeit Das dritte Album von Catpower heißt „What Would The Community Think“ und ist das erste, das sich auch hierzulande problemlos kaufen läßt.

Steve Shelley von Sonic Youth, der einst ein anderes Werk von ihr auf dem eigenen Label veröffentlicht hat, setzt liier karge, aber nachhaltige rhythmische Akzente, und Gitarrenweirdo Tim Foljahn webt einige komische Klangfiguren in die Soundscapes ein.

Aber die meiste Arbeit verrichtet Chan Marshall selbst. Die Künstlerin, auflegend wie Liz Phair und Mary Timony von Helium, lebt hier einen radikalen Individualismus aus. Sehr verstörend und wunderschön.

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