Cherie :: Start: 27.8.

Ein kurzweiliges Vergnügen auf hohem Niveau ist Frears‘ erster Film seit seinem fulminanten Porträt „The Queen„. Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich die in Schönheit gealterte Lea de Lonval (Michelle Pfeiffer) als Kurtisane der Reichen und Adligen mit ihrem Vermögen zur Ruhe gesetzt. Als ihre frühere Rivalin Madame Peloux (Kathy Bates) sie darum bittet, ihren verrufenen Sohn Cheri (Rupert Friend) zu disziplinieren, nimmt sie ihn mit in ihre Villa – und auch gleich in ihr Bett. Dort verbringen sie über Monate die meiste Zeit in dekadenter Langeweile. Dabei ziehen sie sich ebenso leidenschaftlich an, wie sie lustvoll übereinander herziehen, um keine Gefühle an sich heran zu lassen. Die Liaison endet, als Peloux für Cheri eine Heirat mit einem vornehmen

Mädchen arrangiert. Damit beginnen ihre Probleme – und auch die der Dramaturgie. Frears hat mit geschliffenen Dialogen und spitzer Ironie zwischen Arroganz und Zärtlichkeit eine Light-Version seines boshaften Meisterwerks „Gefährliche Liebschaften“ inszeniert, in dem Pfeiffer ja ebenfalls mitspielte. Wenn hier jedoch die Gefühle ins Spiel kommen, wirkt die Tragik zwischen dem Jüngling und der Liebesdame allzu gestelzt.

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