CLUBBED TO DEATH von Yolanda Zauberman :: ab 21. August

Der Filmtitel ist ein Song und ein Statement, und der Soundtrack zum Film ist wie im Film, daher sagt er viel über den Film: The Chemical Brothers, Daft Punk, House, TripHop oder Rob d.s „Clubbed To Death“. Der Titel läßt sich übersetzen mit „zu Tode geprügelt werden“ und ist ein Kultlied in der Clubszene, da es ihrem Kodex nach „Tanzen bis zum Umfallen“ bedeutet, was in diesem Fall das gleiche ist. Wenn die Musik auf die Tänzer einprügelt, ist alles Baß und Hall – und das Leben weit weg. Weit wie ihre Blicke am Tage und der Blick der Kamera, obwohl alles eng ist. Es dominiert Leere, bis diese mit Musik aufgefüllt wird.

Und doch sagt diese Musik wenig über die Story und ihre Menschen. Sie erzäht von Junkies und Drogen, also Liebessehnsüchten und Lebenssüchten. Es ist ein französischer Film, was nicht erstaunt, da Franzosen oft das Surreale und Schizophrene im Realen sehen, Yolanda Zauberman, einst Dokumentarfilmerin, zeigt eine Welt, die überall sein könnte. Darum haben die Bauruinen, Wohnsilos und staubigen Plätze keinen Namen und Ort, aber eine Endstation, an der Lola (Elodie Bouchez) nachts aussteigen muß, weil sie im Bus eingeschlafen ist Das Wummern aus einer Fabrikhalle, die leuchtet und vibriert, lockt sie in einen monströsen TanztempeL Sounds und Szenen darin wurden nicht neu gemischt oder Choreographien, was tatsächlich der Entrücktheit und Einsamkeit jener Tänzer nahekommt. Saida (Beatrice Dalle) ist hier die Queen, hängt aber nur an Emir (Roschdy Zem), einem Kokser, der sich an seinen abgeklärten Bruder Ismael klammert. Als Lola und Emir sich verlieben, müssen sie sich ihrer Konsequenzen bewußt werden, wie man es aus Rohmer-Melodramen kennt. Emir will aufhören, muß aber vorher für Geldwetten im Musikclub gegen Ismeal boxen. Das letzte Mal „Clubbed To Death“ – zuletzt blood on the dancefloor.

Der Rest ist Schweigen, was beabsichtigt ist, aber selten berührt. Zauberman habe Stücke abgelehnt, die Drogen glorifizieren. Wäre ihr wohl zu nahe. So ist, was Sinne und Seele meinte, letztlich Kopfkino.

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