Cold Specks :: Neuroplasticity

Der Doom-Soul der Kanadierin lebt von ihrer tiefgründigen Stimme

Zuletzt war Al Spx auf „To Be Kind“ zu hören, dem jüngsten Album der Swans. Nun revanchiert sich Michael Gira auf „Neuroplasticity“ mit seinem brummelnden Gesang im Refrain von „Exit Plan“. Das passt. Beide lieben ihren Blues düster und sorgen dafür, dass der alte Zausel ein paar neue Klamotten bekommt. So brachial wie bei den Swans geht es auf dem zweiten Album von Cold Specks allerdings nicht zu. „Neuroplasticity“ ähnelt eher den Dramen von Anna Calvi, den melancholischen Momenten der Bad Seeds oder der Leidenschaft von P. J. Harvey – allerdings alles etwas minimalistischer und purer.

Im Mittelpunkt steht immer die beeindruckende Stimme der Kanadierin – rau, aber tiefgründig und elegant in der Modulation. Nur wenige 26-Jährige klingen so. Bemerkenswert auch das berührende Trompetenspiel des Jazzmusikers Ambrose Akinmusire auf einigen Stücken. Denn das, was die Sängerin „Doom Soul“ nennt, ist eigentlich eine Art Jazz aus der Hölle. Aber, keine Angst, jeder einzelne Song hier zeigt, dass es Grund zur Hoffnung gibt.

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