Cowboy Mouth – It Means Escape

Bands, bei denen der Drummer den Frontman abgibt, sind rar und was Besonderes. Man denke nur an Magma mit Christian Vander oder an Buddy Miles mit seinem Express.

Bei Cowboy Mouth, einem Quartett aus New Orleans, gibt unüberhörbar Schlagzeuger Fred LeBlanc den Ton an. Was aber nicht heißen soll, daß die Songs nun in einem Trommel-Dauerfeuer untergehen. Nein, LeBlanc ist primär für die Losgeh-Nummern zuständig, während sein Kollege Paul Sanchez die eher besinnlichen Kompositionen beisteuert. So bewegt sich die Musik von Cowboy Mouth denn auch zwischen stürmischen Pop’n’Roll-Nummern, abgedrehten Country-Klageliedern und druckvollen Balladen. Und wenn sich gelegentlich mal ein Song zur fulminanten Punk-Rock-Orgie steigert, dann ist das dem Druck von Gitarrist John Thomas Griffith (seine ehemalige Band Red Rockers verehrte The Clash) und Bassist Steve Walters (Ex-The Normals) zu verdanken.

Diese vier so völlig unterschiedlichen Charaktere schaffen es jedenfalls, musikalisch zu einer faszinierenden Einheit zu verschmelzen. Ein Tatbestand, der ihnen mittlerweile zu diversen prominenten Freunden verholfen hat. So sind auf diesem Album (das das ziemlich schlaffe ’93er Live-Werk „mouthing Off“ völlig vergessen läßt) u.a. auch die Herren Peter Holsapple und Gene Holder vertreten.

Die US-Fachgazette „Billboard“ bezeichnete Cowboy Mouth als „einen unentdeckten Schatz des amerikanischen Rock’n’Roll“. Dem ist voll und ganz zuzustimmen – und jedem hiermit wärmstens empfohlen, besagten Schatz umgehend auch für sich zu entdecken.

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