Crash Test Dummies – I Don’t Care That You Don t Mind

Gemütliche Betrachtungen zu Country-Chansons und Steel Guitar Die Dramaturgie des Lebens ist bisweilen etwas zynisch. Da verliert Brad Roberts bei einem Autounfall fest sein Leben – und beschert den Crash Test Dummies nach erfolgter Genesung prompt das beste Album ihrer langen Karriere. Die seit dem 94er Erfolgsalbum „God Shuffled His Feet“)-i ins Stocken geraten war. Doch hier hat es 14 Lieder, die immerhin ebenso gemütlich wie gemein sind.

„The moon is up, the light is out/ I’m calling out my plea/ But all I hear is my own voice“, heult Roberts in „The Day We Never Met“ erst einmal mit den Wölfen. Getragen von einer verträumten Surf-Gitarre, als stünde Chris Isaak persönlich vorm Mikrofon. Auch für Sarkasmus ist Platz: „Don’t let a doggy bite yer leg / Whup him on the ass and tie him to a peg“ wird auf „Yer Devil Ways“ hinterlistig gegrient. „I Never Fall Asleep At Night“ bedrückt als paranoide Ode mit Schunkel-Akkordeon, „Every Morning“ könnte von Dan Hicks stammen, „Shoot Tim Up, Shoot Tan Down“ ist ein lupenreines Countrystück mit seufzender Steel Guitat Hier wirkt Roberts tiefer Bariton durch die von Ellen Reid wunderschön gesungenen Harmonies noch manieristischer. Lambchop ohne Soul, Leonard Cohen ohne Religion, Johnny Cash ohne Knarre.

Brad Roberts, der Sentimentalist, barmt in „Put Me In A Corner Of Your Mind“: „You can fall asleep and I won’t mind/ You can drearo the dreams deep in your mind/ 1 will lie awake and hear you breathe/Just promise me that you will never leave.“ Dann setzen Bläser ein, als hätten Calexico im Studio vorbeigeschaut. Ganz altmodisches Song-Handwerk, das alles.

Rührend.

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