Darnell Martin – Cadillac Records :: Start 3.4.

Fast drei Jahrzehnte, in denen schwarzer Blues für weiße Hörer gesellschaftsfähig wurde, setzt Serien-Regisseurin Martin („Criminal Intent“) hier kurzweilig in Szene. Adrien Brody („Der Pianist“) spielt den polnischen Einwanderer Leonard Chess, der Ende der 40er Jahre in Chicago das Label Chess Records gründet, Bluesgrößen wie Muddy Waters (Jeffrey Wright), Little Walter (Columbus Short), Howlin‘ Wolf (Eamonn Walker) und Etta James (Beyonce Knowles) in den Charts etabliert und 1955 mit dem Gitarristen Chuck Berry (Mos Def) einen Pionier des Rock’n’Roll entdeckt. Martin reißt die Rassenkonflikte und privaten Probleme an, nimmt sich für die Dramaturgie einige biografische Freiheiten oder verknappt die historische Entwicklung, um die bewegte, explosive Ära anschaulich zu machen. Wie „Dreamgirls“ ist dieser Musikfilm mitleidenschaftlichen Darstellern perfekt ausgestattetes und ausgeleuchtetes Kulissen und Kostümkino, das nicht die Intensität von „Walk The Line“ hat, aber als Best-Of für Einsteiger wie Nostalgiker mitreißend funktioniert.

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