Das Verhör :: Lino Ventura, Michel Serrault

Regie: Claude Miller

Drei Männer beim Gespräch in einem Raum – heute kann man sich kaum vorstellen, dass ein solches Konzept 1981 ein Kassenschlager war. Der Klassiker des französischen Kinos ist ein meisterhaftes Beispiel dafür, was für eine Spannung perfekt besetzte Ausnahmeschauspieler mit Dialogen erzeugen können. In der Silvesternacht bittet der Pariser Inspektor Gallien (Lino Ventura) den Notar Martinaud (Michel Serrault) als Zeugen in einem Mordfall an zwei kleinen Mädchen aufs Revier. Er entschuldigt sich vielmals, es seien nur noch ein paar kurze Fragen zu klären. Schnell bemerkt Martinaud aber, dass er als Hauptverdächtiger vorgeladen wurde. Galliens Ton verschärft sich, die Beschuldigungen werden direkter, sein frustrierter Kollege Belmont (Guy Marchand) schlägt sogar zu. Obwohl Martinaud sich windet und zunehmend in Widersprüche verstrickt, können sie ihm nichts nachweisen. Dann taucht seine Frau auf (Romy Schneider mit überraschendem Kurzauftritt) und will eine Aussage machen. Claude Millers („Das Auge“) unaufdringliche Regie vertraut hier ganz auf das Duell zweier Charakterköpfe: Ventura als unnachgiebiger Polizist, der kaum mit den Mundwinkeln zuckt, und Serrault als schmieriger Snob sind immer wieder sehenswert. Ohne Extras. (CONCORDE)

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