Davey Graham :: Folk, Blues & Beyond

Zehn 7inch-45s in einer Box mit Material, das aus US-Sicht eher obskur blieb, im UK allerdings zum Teil veritable Hits zeitigte wie „Yes I Will“. Auf regulären Alben beiderseits des Atlantiks nicht gebannt, wählte man „the supremely cool format of 45rpm vinyl“, um die 20 Tracks erneut in Umlauf zu bringen, als Ergänzung zu den ersten vier US-LPs der brillantesten Gesangsgruppe der Beat-Ära. Löblicherweise in

Mono und auf den Original-Tapes basierend, freilich mit Fehlern behaftet, die seinerzeit wohl der Hektik geschuldet waren. So heißt der Hollies-Hit von 1966 „I Can’t Let You Go“, glaubt man dem Cover der LP „Beat Group!“. Petitessen? Okay, aber das gilt nicht für die vollmundige Label-Werbung. Diese Reissues, so heißt es da, „only

further cement The Hollies‘ reputation as the coolest Manchester band, ever!!!“ Never. (Sundazed)

Ihre besten Sides waren im Niemandsland zwischen TexMex, Garage-Punk und rauem Rhythm & Blues angesiedelt, die allerbesten schafften den Aufstieg zu Stimmungsgaranten auf Rummelplätzen. Das erhebende Gefühl, beim Auto-Scooter im einen Arm ein Mädchen zu halten, während die andere Hand das glücklicherweise enge Gefährt durch den Stoßverkehr bugsierte, war nur noch zu toppen, wenn dazu „Wooly Bully“ dröhnte, schmutzig, wüst, libidinös. Diese Klasse haben nur wenige Tracks auf dieser Doppel-LP, doch sind Ausfälle kaum zu beklagen, auch die meisten ehemaligen Rückseiten machen Dampf und lassen jede Subtilität vermissen. (Sundazed)

Ein Fest! Drei von Michael Hurleys wichtigsten LPs, ursprünglich zwischen 1975 und 1980 auf Rounder erschienen, sind nun wieder zu haben, so nahe an den Originalen wie nur möglich. Natürlich wurden die Analog-Tapes verwendet, das Artwork wurde akribisch reproduziert, sogar die Cover-Pappe ähnelt verblüffend den Vorlagen; nur der Gilb muss noch sein authentizierendes Werk tun – dann sind die neuen LPs fast wieder ganz die alten! „Have Moicy!“, „Long Journey“ und „Snockgrass“ gehören jedenfalls zum Besten und Unverwechselbarsten, was der Singer-Songwriter-Folk in den späten 70er-Jahren hervorbrachte: geistreich, humorvoll und unorthodox. Wem diese skurrilen Songgebilde kein Vergnügen bereiten, der ist arm dran. (Light In The Attic)

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