Der Kaiser & sein Attentäter von Chen Kaige :: ab 9. Dezember

Ying Zheng beendete die „Zeit der Streitenden Reiche“ (481 bis 256 v. Chr.) und ließ sich zum ersten „Erhabenen Kaiser des Anfangs“ ausrufen. Dieser Minimal-Exkurs bildet Prolog und Epilog zu Kaiges Historien-Epos in der Phase des Übergangs mit brutalen Eroberungsfeldzügen und höfischen Intrigen. Prinz Zheng (Xuejian Li) ist eine historische Figur wie dessen Attentäter Jing Ke (Fengyi Zhang). Jedoch stilisiert Kaige ihre wechselseitige Beziehung mit der Konkubine Zhao (Gong Li), die sich voll ihrer manipulierenden Kraft bewusst ist zur bildgewaltigen Sage – die Potentat und Assasin außerdem zu Komplizen macht für die moralische Rechtfertigung der Kriege. Nach der Goldenen Palme für „Lebewohl, meine Konkubine“ (1993, auch mit Gong Li) bekam Kaige diesmal an der Croisette den Großen Preis der Technik. Die Inszenierung schierer Massen von Komparsen und einer überwältigen optischen Dramatik aber bleibt niemals seelenlos, indem ihr eine kammerspielartige Spannung entgegengesetzt ist.

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