Der Mann ohne Vergangenheit, Aki Kaurismäki :: (Start 14.11.)

Manche Dinge ändern sich nie, andere müssen es nicht. Beides gilt für Aki Kaurismäkis Welt, die bevölkert ist von stoischen Hoffnungslosen, Melancholikern, Hoffnungslosen und Proletariern. Der Finne spielt noch mal auf zum unnachahmlichen Blues der Verlierer, gespielt von seinen Stammschauspielern, denen der Alltag, die Bürokratie, das Schicksal übel mitspielt.

Ein Mann (Markku Peltola) wird von Straßenräubern zusammengeschlagen und kann sich danach nicht mehr an seinen Namen erinnern. Eine Arbeiterfamilie, die in einem Container auf einem Schrottplatz am Hafen haust, nimmt ihn auf. Freitags gehen sie in abgewetzter Abendgarderobe zum Essen bei der Heilsarmee. Dort erhält er auch einen neuen Anzug und einen Job, denn ohne Papiere kann ihm das Arbeitsamt nicht helfen. Er verliebt sich in seine Kollegin Irma (Kati Outinen) und will als Manager die Kapelle der Heilsarmee zur Rock’n‘-Roll-Band machen. Leise, lakonisch, voller Würde, Zärtlichkeit und Anmut verläuft diese Ballade, in der noch ein ehrenhafter Kleinunternehmer eine Bank überfallt, um mit dem Geld seines gepfändeten Kontos die Angestellten auszuzahlen. Ein marxistischer Film noir, dessen Primärfarben strahlen wie der letzte Trost.

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