Die Blume des Bösen von Claude Chabrol :: (Start 24.7.)

Dass Chabrol noch einmal Tonart und Thema wechseln wird, ist kaum zu erwarten. So erzählt er wieder mit hinterhältiger Süffisanz und unnachahmlicher Eleganz ein kriminalistisches Familiendrama im gehobenen bürgerlichen Milieu. Ab subtile Selbstironie könnte man indes interpretieren, dass Francois (Benoit Magimel) nach vier Jahren aus Amerika heimkehrt und sich dort nichts verändert hat. Sein Vater, der eitle und sarkastische Apotheker Gerard (Bernard le Coq), stellt noch immer den Mädchen nach. Seine snobistische Stiefmutter Anne (Nathalie Baye) strebt weiterhin einen politischen Posten an, was Gerard missfällt. Und deren hübsche, junge Tochter Michele (Melanie Doutey) schwärmt glühend wieder für Francois. Ein anonymes Schreiben, das der elitären Familie Inzest, Mord und Kollaboration mit den Nazis in der Vergangenheit ihrer Tante Line (Suzanne Flon) vorwirft, wird dann zum Spiegelbild der Gegenwart. Ein echter Chabrol eben.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates