Die Nacht singt ihre Lieder :: Kinostart 19. Februar

Nach dem Verhör von »Der Totschläger“ und seinem Ensemblestück „Manila“ zeigt sich Karamakar wieder als Arrangeur eines reduzierten, präzisen Kino-Kammerspiels. Ein Paar streitet sich in seiner Berliner Wohnung, oder besser: Sie redet stets, er schweigt meistens. Sie (Anne Ratte-PolIe) schimpft über seine Antrieblosigkeit, ist genervt von seiner depressiven Haltung. Er (Frank Giering) erwidert verhalten und beschwichtigend, gelobt Besserung, lässt sich dann allerdings wieder aufs Sofa fallen und liest. Es ist eine Rethorik der Sprachlosigkeit, die noch erschreckender wird, als seine Eltern eintreffen. Die Mutter (Marthe Keller) schwatzt, der Vater (Manfred Zapatka) grinst. Fragen und Antworten laufen ins Leere. Hast du einen Job gefunden? Nein. Aber ihr kommt zurecht? Ja. Euer Baby ist wirklich hübsch. Wem sieht es denn nun ähnlich? Als sie abends ausgeht und er bei ihrer späten Rückkehr eifersüchtig reagiert, eskaliert der

Konflikt. Karmakars Szenen einer Beziehung im Dämmerzustand lassen einen frieren. Aber gerade, weil sie so niederschmetternd nachvollziehbar und die Phrasen so peinsam sind, sehnt man sich bald das Ende herbei.

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