Dizzee Rascal – Showtime

Am Ende dieses unglaublichen Albums plumpst man sprachlos in den Sessel zurück: Da traut sich einer was. Dizzee Rascals atemloser Cockney-Rap wirbelt die Wörter und Silben innerhalb eines einzigen Satzes zehnmal um sich selbst und landet dann in einem grandiosen Spagat zwischen Genie und Wahnsinn. In „Craftin'“ begleiten ihn dabei nur eine einsam zischelnde Hi-Hat und eine Bassline, die klingt wie ein 20 Tonnen schwerer Zahnarztbohrer. Endzeit-Dub mit hohem Wortanteil und gelegentlichen japanisch anmutenden Einsprengseln. Doch der 19-Jährige aus dem Londoner Eastend erschöpft sich nicht in finsteren Verschwörungstheorien; in der zweiten Hälfte wird „Showtime“ immer humorvoller. Hätte Dizzee Rascal den Mercury-Preis nicht schon letztes Jahr gewonnen, mit dieser grandiosen Platte wäre er reif dafür.

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