Dokumentationen und Anthologien: Belle & Sebastian: Fans Only 2003

Nicht eben die Band, von der man eine elaborierte DVD erwartet hatte. Doch Belle & Sebastian entzücken mit einer Ästhetik der Behutsamkeit, des Verhuschten und der Andeutung. Die Sanftheit und das Ätherische ihrer Popmusik, oft in der Nähe zum Chanson, korrespondiert mit der amateurhaften Poesie des Hingetupften in ihren kleinen Filmen. Erste Liebe, das Pech derTolpatschigkeit und die Schönheit menschenleerer Straßen und Wiesen erinnert an Truffaut und Hai Hartley. Man gewöhnt sich an die verwirrende Vielköpfigkeit des schottischen Ensembles und ihre durchaus gewollte Unprofessionalität, den Gestus des Studentischen bei Leuten, die allemal Ende 20 sind. Lange gaben sie keine Interviews oder schickten den Trommler vor, hier entgleist eine Pressekonferenz ins wunderbar Alberne. Und bei „Top Of The Pops“ stellten sie einen kleinen Mädchenchor nach vorn. Killer-Szene: Ein bizarr-schüchterner Auftritt mit versammelter Großbesetzung im brasilianischen Fernsehen, in Schwung gebracht von einem wahnwitzigen Moderator.

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