Don Covay & The Goodtimers – Mercy!

Covays erste Atlantic-LP mag 1964 ein Schnellschuss gewesen sein, dem überraschenden Charts-Erfolg von „Mercy, Mercy“ geschuldet, doch gelang es der Crew um den Soul-Stilisten aus South Carolina blendend, diesen Zeitdruck musikalisch in infektiöse Grooves umzumünzen. Upbeat zumeist, East-Coast-neurotisch, bei Bedarf aber auch Gospel-pathetisch in Southem-Soul-Manier. Die Palette reicht von der eher funktionalen Tanzschaffe „Come On In“ über den Falsett-Heuler „Can’t Stay Away“ bis zu so unwiderlegbaren Nachweisen von Covays Sangeskunst wie „Daddy Loves Baby“ oder „You’re Good For Me“. Nicht zuletzt Mick Jagger lernte von ihm damals einiges über die Dialektik von Passion und Phrasierung, was sich keineswegs nur im Stones-Cover von „Mercy, Mercy“ niederschlug.

Don Covay seinerseits nannte erst unlängst besagtes Cover „den Glücksfall meines Lebens“. Weniger des Zasters wegen, der ihm in jungen Jahren ohnehin durch die Finger geglitten war. Nein, erst als Covay 1992 nach einem Schlaganfall unversichert und mittellos auf fremde Hilfe angewiesen war und die Stones ihm Pfleger. Rollstuhl und Fahrzeug finanzierten, zahlte es sich aus, einst Inspirator gewesen zu sein. Und noch eine Fußnote: Den Sessions zu dieser LP wohnte auch ein Gitarrist namens Jimi Hendrix bei, dessen Spiel mindestens auf „Mercy. Mercy“ zu hören ist. wenngleich nicht als seines identifizierbar. Tolle Platte jedenfalls.

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