DVD
THE FAST AND THE FURIOUS – Rob Cohen (Columbia)
Muskelbergen, Machismo und jeglichem Mackertum setzt Rob Cohen in seinem überhitzten PS-Streifen ein furios stilisiertes Denkmal. Die Story über einen Undercover-Cop (Paul Walker), der hinter der Gang des Straßenrennen-Königs Dominic (Vin Diesel) eine Bande vermutet, die nachts Trucks während der Fahrt I kapert und ausraubt, kann man getrost vernachlässij gen. Der konsequente Trash-Appeal aber birgt einige Ironie, und die Sequenzen mit den aufgemotzten Exportwagen sind teilweise brillant – vor allem das Finale. Wie zwei Wagen, die auf einen fahrenden Zug zurasen, aus acht Kameraperspektiven gefilmt wurden, zeigt nun in allen Einzelheiten das Feature „Multi Angle Stunt Sequenzen“. Weitere Extras: Audiokommentar, Storyboards, Making-of, entfallene Szenen. 4,0 DELICATESSEN – Jean-Pierre Jeunet, Marco Caro (Kinowelt)
Manchmal glaubt man, die Wände würden schmatzen oder rülpsen. Der Comic-Zeichner Caro und vorherige Werbefilmer Jeunet haben für diese Groteske ein organisch pulsierendes Mietshaus entworfen, das wie ein Verdauungstrakt die Gelüste der Bewohner widerspiegelt. Im Erdgeschoss hat ein schwitzender Metzger(Jean-ClaudeDreyfus) seinen Laden. Und wenn mal wieder die Hausmeisterstelle ausgeschrieben ist, wird bald Frischfleisch im Angebot sein. Luison (Dominque Pinon), ein arbeitsloser, gerade eingezogener Clown, soll das nächste Opfer sein. Extras: Audiokommentar von Jeunet, Making-of, Archivmaterial und sehr amüsante Aufnahmen vom Casting. 5,0
GHOSTS OF MARS – John Carpenter (Columbia)
Carpenters große Zeit, als man aus seinen meisterlichen Horrorfilmen noch menschliche Abgründe, soziale Missstände und sonstige gesellschaftliche Bedrohungs-Metaphern herauslesen konnte, ist schon lange vorbei. „Ghosts Of Mars“ ist reinster Trash, ein Blut- und Ballerwerk,für das er vor allem die eigenen alten Filme ausgeweidet hat. Natasha Henstridge als Mars-Cop und Ice Cube als most waniedgangsta des Planeten metzeln sich mit ihren Gefährten durch Horden von Zombies und Mutanten. Extras: wenig erhellende Kommentare von Carpenter und Henstridge, dafür aber interessante Features undMenüsüberdie Dreharbeiten, Spezialeffekte, Rohfassungen und Storyboards. 3,0
TRAUMPAARE – Bruce Paltrow (Concorde)
Der Daddy von Gwyneth Paltrow ist nicht gerade ein versierter Regisseur. Doch die Dialoge des exzellenten Drehbuchs und die leidenschaftlich aufspielenden Darsteller machen den tragikomischen Roadmovie allemal sehenswert. Drei Paare finden sich zwischen Highway und Karaoke-Bars und treffen sich schließlich bei einem Gesangswettbewerb in Omaha: Profisänger Ricky (Huey Lewis) zockt in Kneipen Amateure ab und erfährt, dass er mit Liv (Gwyneth Paltrow) eine erwachsene Tochter hat. Geschäftsmann Todd (Paul Giamatti) gibt frustriert Job und Familie auf, kifft und freundet sich mit dem Ex-Häftling Reggie (Andre Braugher) an. Und der gutmütige Taxifahrer Billy (Scott Speed man) wird von seiner Freundin betrogen und gabelt die Anhalterin Suzi (Maria Bello)auf. Extras: Interviews mit Regisseur und Darstellern, Bio- und Filmografien, Karaoke-Songtexte und Produktionsinfos. 3,5
AMORES PERROS Alejandro González Inárritu (Warner)
Es ist nicht sehr weit von Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“ zu den „Amores Perros“ des Mexikaners Inárritu. Bei Tarantino versucht Harvey Keitel, den Blutfluss des schreienden Tim Roth zu stillen, hier ist es ein angeschossener Rotweiler, der in einer Blutlache neben seinem Besitzer wimmert. Drei Personen und ihre Hundeführt Inärritu episodisch in seinem kraftvollen, ästhetisch aufregenden und in mehreren Zeitebenen verschachtelten Drama zusammen: einen Jungen, der sich bei Hundekämpfen das Geld für sein Nobelmarken-Leben verdienen will, einen Penner und Berufskiller mit seinen Straßenkötern und ein Model, das sein Schosshündchen verliert. Neben Audio-Kommentaren und fast 17 Minuten mit entfallenen Szenen enthält die DVD drei Features über die Hunde, Dreharbeiten und den Autounfall im Epilog. 5,0