Echo & The Bunnymen – Evergreen

Auch hier: Besinnung auf alte Bande. Jahrelang sind sie allein durch die Gegend geirrt – die Ian-losen Bunnymen und der bunnylose Ian McCulloch. Es ist ihnen nicht gut ergangen. Bei Plattenfirmen galt es zuletzt ab kommerzielles Kamikaze, eine der beiden Parteien unter Vertrag zu nehmen. Eine Versöhnung war also dringend geboten. Und siehe da – wie alles einmal wieder gut wird, wie sogar die Velvet Underground schließlich gemeinsam auf Tournee gingen, so heilte die Zeit auch die Wunden des stolzen und eigensinnigen Pop-Helden. Jetzt gibt es die erste Echo And The Bunnymen-Platte in der Urbesetzung seit zehn Jahren. Bläst jemand einen Tusch? Gibt es Freudenpartys in der „Zfllo“-Redaktion, fallen sich alte Fans weinend in die Arme? Ganz bestimmt Allein, was kommt dabei heraus für den Rest einer Welt, die in der Zwischenzeit ja vom Britpop überschwemmt wurde? Deren hinterwäldlerischste Bewohner inzwischen wieder Sixties-Frisuren tragen? Die erste Botschaft dieses Albums lautet: We are back, die Gitarren gehorchen unseren Befehlen noch, wir hören uns noch immer an wie 1984. Echo 8C The Bunnymen sind zu ihrer eigenen Revivalband geworden. Der Pomp, den sie früher hatten, wurde weitgehend abgeschafft Das ist gut, denn das können andere mittlerweile besser. Mansuns süße Geigen haben uns die Ohren verklebt In anderer Hinsicht aber ist die Band noch immer auf dem Stand der frühen Achtziger. Seien wir ehrlich: Die Gitarrenpop-Platten dieser Zeit zeichneten sich durch eine gewisse Gleichförmigkeit aus. Sie kamen nicht so recht vom Fleck. Und wo man früher wenigstens echte Melancholie hörte, da gähnt einen heute ein schwermütig aromatisiertes Nichts an. Echo & The Bunnymen sind auch ihrer lyrischen Einfalt treu geblieben. Beliebte Topoi wie „shadows in the fbg“, „stormy weather“ und die gute alte „world within“ kommen wieder zu Ehren.

Und bevor das gerühmt wird, in der „Sie-können-noch“-Art, in der etwa Rolling Stones-Platten gelobt werden, sagen wir doch lieber: Fans, kauft, ihr könnt sowieso nicht anders! Der Rest wartet weiterhin auf die neue Oasis. 2,0

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