Eddi Reader – Simple Soul Alpha – The lmpossibleThrill
VIRGIN Zweimal sensibles Liedgut für die Frauen-Selbsterfahrungsgruppe Stilistisch mögen Welten zwischen beiden Alben liegen, und doch wehen sie nahtlos ineinander über, weiße Kumuluswölkchen vor blauem Firmament, sensible Schwingungen aus einem femininen Nebenkosmos, ätherisch schön für den einen, tranig und tödlich monoton für den anderen.
Vier Solo-Alben nach dem Ende von Fairground Attraction scheint sich Eddi Reader noch ein Stück weiter entfernt zu haben vom weltlichen Rummelplatz, um sich nun – ganz 40-jährige Frau und Mutter – dem humanistischen soulsearching zu widmen. Introvertierte Songskizzen über Ein-, Zweiund Dreisamkeitsamkeit sind inzwischen ihr Forte – eine intime Nabelschau, die zwischen Romantizismus und nacktem Realismus eine gangbare Balance zu finden versucht. Ihre lebensbilanzierenden Einsichten verpackt sie dabei in akustischen Folk-Pop, der das Schlagzeug oft nur als dezenten Taktgeber einsetzt – eine persönliche Sinnsuche auf jenem beseelten Terrain, auf dem man auch Sarah McLachlan, Julie Miller und den Indigo Girls begegnet. Grünt/ehrlich natürlich, textlich und atmosphärisch absolut stimmig, bleibt „Simple Soul“ musikalisch allerdings unaufregend blass und bieder.
Von der klanglichen Textur weitaus anspruchsvoller und weniger folkloristisch verstaubt ist das zweite Album des britischen Duos Alpha. Veröffentlicht auf dem Melankolik-Label des Massive Attack-Mannes Daddy G, steht „The Impossible Thrill“ erwartungsgemäß in der tripptgen Bristol-Tradition, verzichtet aber – anders als Portisheadfast gänzlich auf rhythmische Fundamente. Corin Dingley und Andy Jenks zaubern – teils akustisch, überwiegend aber doch elektronisch – pseudo-orchestrale Klangcollagen und Soundscapes, die geheimnisvoll raunen, sich im auralen Märchenwald oft genug aber in Allgemeinplätzen verlaufen. Und wenn Corin Dingley, umrahmt von lieblichem Vogelzwitschern, im Zeitlupentempo ihre vokalen Mantras haucht, ist das Niemandsland zwischen ambitioniertem Ambient und unverdaulicher NewAge-Kost schnell erreicht,