Eels – Blinking Lights And Other Revelations

Anbei ein paar anrührende Zeilen des Künstlers. Schon seit Jahren bastle er nun an diesem (Doppel-) Album. Er habe in den 90cm angefangen (1997, um genau zu sein), er habe noch nie so hart an irgendetwas gearbeitet „It was a long, lonely road frequented by faithless doubters, and it almost killed me more than once.“ All die anderen Eels-Alben, die in der Zwischenzeit noch erschienen, machte er nebenher:

„Electro-Shock Blues“, „Daisies Of The Galaxy“, „Souljacker“, „Shootenanny!“. Schon in den Titeln die Verkettung von Todessehnsucht und Überlebenwollen. Und klangen diese Alben nicht immer wieder (mehr oder weniger) wie das Scheitern selbst? Wer hätte gedacht, daß sich Eels-Songs mit Namen wie „Son Of A Bitch“, „Suicide Life“, „Going Fetal“. „Old Shit/New Shit“, „Ugly Love“, „Last Days Of My Bitter Heart“ oder – der schönste Titel von allen – „God’s Silence“ (natürlich ein Instrumentalstück) wie ein Triumph anhören können? Auf „Blinking Lights And Other Revelations“ tun sie das.

Melodien, für die man sterben könnte, eine Stimme, die einen schaudern läßt, Arrangements zum Weinen, Gastmusiker für die man töten würde (Tom Waits raunt, Peter Buck spielt, John Sebastian bläst) und Texte voller Gram. „Do you know what it’s like to fall on the floor/ And cry your guts put ‚til you got no more/ Hey man now you’re really living.“ Schöner geht’s nun wirklich nicht.

Der Triumph liegt nicht in einer Neuerfindung, sondern in einer Isolation der verstörenden musikalischen Elemente. Hier ist (fast) alles auf Wohlklang getrimmt. Der auf „Shotennanny!“ neu entdeckte fluffige flow gepaart mit Songs, die an das bisher beste Eels-Album „Electro-Shock Blues“ heranreichen.

33 Beschwörungen des Absurden und der Endlichkeit voller Melancholie, Trauer und Komik. E hat den Stein der Weisen auf den Gipfel der Verzweiflung gerollt und liegt unter ihm begraben. „Blinking Lights And Other Rerelations“ ist eine Pilgerreise wert.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates