ELEVENTH DREAM DAY: Feinmechaniker
Die Band als Familienunternehmen. Etwas unregelmäßiger erscheinen die Alben von Eleventh Dream Day, seit Janet Beveridge Bean und Rick Rizzo sich um das gemeinsame Kind kümmern. Trotzdem enttäuschen sie nie. Erschwerend zur Arbeit kommt hinzu, daß die Schlagzeugerin nebenbei erfolgreich bei ihrer Country-Formation Frealcwater singt, während der ihr angetraute Gitarrist oft Gastauftritte bei anderen Bands absolviert, etwa auf dem letzten Album von Red Red Meat Und Douglas McCombs, der dritte im Bund, bedient auch den Baß bei den wunderbaren Tortoise.
Von Überlastung und Kuddelmuddel ist auf Eleventh Dream Days neuem Album „Eighth “ nichts zu spüren. Besonnen gehen sie zu Werke. Die konzentrierten, ausladenen Kompositionen sind nicht als klassische Songs zu betrachten. Noch immer spielt Rizzo die Gitarre oft wie sein Vorbild Neil Young, nur selten riskiert er aber Ausbrüche ins Feedback. Die Soundscapes der Formation aus Chicago, die auf „Eighth „jetzt stark an Tortoise und The Sea And Cake oder andere Feinmechaniker des Post-Rock erinnern, sind sehr präzise und von einer gespenstischen Intensität. Die Rockmusik von Eleventh Dream Day sprengt Ketten. Kraftmeierei ist ihr jedoch trotzdem fremd.