Emma Russack :: Sounds Of Our City

Sadcore in Zeitlupe: So traurig klingt das Leben in der Großstadt.

So ein entspanntes Debüt soll ihr erst mal einer nachmachen. Emma Russack, geboren in Narooma, New South Wales, ist bislang allenfalls schwerstabhängigen YouTube-Junkies unter dem Namen Lola Flash ein Begriff. Später machte sie auf dem Videoportal mit entschleunigten akustischen Coverversionen, unter anderem von Black Sabbaths „Planet Caravan“, auf sich aufmerksam. Nun hat die junge australische Singer/Songwriterin, die mittlerweile in Melbourne lebt, innerhalb von vier Tagen ihren ersten Longplayer aufgenommen.

„Sounds Of Our City“ präsentiert gedämpften Sadcore à la Cat Power, mit seufzender Pedal-Steel-Gitarre, waidwunden Streichern und angenehm einlullenden Melodien. Der Low-Fidelity-Folk in Zeitlupe ist so langsam und schleppend, dass man die Lyrics, während sie gesungen werden, problemlos mitschreiben könnte. Russacks tiefe Stimme, die klar in den Vordergrund drängt, klingt kraftvoll, selbstbewusst und verletzlich zugleich. Sie passt gut zu den melancholischen Songs, zu Liebeskummer und Einsamkeit oder auch zu dem schwachen Trost, den ein One-Night-Stand verspricht („Tonight“). Man hört Russack gerne zu, wie sie dem Leben in der Großstadt ihre Geschichten ablauscht – und seien sie noch so traurig. (Spunk) Alexander Müller

Beste Songs: „Tonight“, „He Was My Family“

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