Empty Trash – Confession
Von den Casting-Jurys verschmäht: Kleine 08/15-Rock-Rebellen Chris Daughtry wurde bei American Idol“ nur Vierter, was ihn ärgerte, bis er es der dooten Jury heimzahlen konnte: Sein Debüt sprang auf Platz eins in den US-Charts, der Hit heißt also zu Recht „It’s Not Over“.
Daughtry macht alles wie aus dem Lehrbuch für erfolgreiche Rockgruppen: Er hat sich eine „richtige Band“ zusammengesucht, aber — in Anlehnung an Bon Jovi und Van Haien — lieber seinen Nachnamen behalten, wegen des Wiedererkennungswerts. Er bedankt sich im Booklet bei Gott und der Welt, lädt Slash ein, beim etwas härteren „What I Want“ zu gniedeln und schreibt beim Großteil der Songs zumindest mit. Trotzdem klingen die, als hätten sich Nickelback, 3 Doors Down und Matchbox 20 verabredet, gemeinsam das allereingängigsten Album zu machen, das nun leider auch besonders beliebig wirkt.
Bei Max Buskohl ist die Lage etwas anders: Er zog sich von „Deutschland sucht den Superstar“ freiwillig zurück, weil ihm irgendwann doch noch autfiel, dass man sich da gar nicht selbst verwirklich kann. So was! Ein paar Fiesheiten von Dieter Bohlen, viel Unterstützung von Stefan Raab – und ratzfatz war seine Band Empty Trash in aller Munde und hatte einen Plattenvertrag.
Fürs Debüt bekamen die Berliner Jungs, alle gerade mal volljährig, den Hives-Produzent Pelle Gunnarfeldt zur Seite gestellt. Die Lieder sind trotzdem nicht mehr als netter, leidlich dynamischer Jungspund-Punkrock, und leider muss man Bohlen jetzt noch Recht geben: Buskohl kann nicht singen, und seine Art, sich betont lässig durch die Songs zu grölen, ist auch nicht mehr charmant. Sie nervt nur.